Chinas wirtschaftliche Talsohle noch nicht erreicht
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Peking (Godmode-Trader.de) - Aktuelle Konjunkturdaten aus China zeichnen ein gemischtes Bild der ökomomischen Lage. Nach einem Rückgang von 6,1 Prozent auf 5,8 Prozent im September stieg das Wachstum der industriellen Produktion im vergangenen Monat wieder auf 5,9 Prozent. Analysten hatten eine etwas geringere Zuwachsrate erwartet. Die Überraschung am aktuellen Rand scheint teilweise auf eine stärkere Auslandsnachfrage zurückzuführen zu sein. So legte das Wachstum der Industrieumsätze im Export von 11,7 Prozent im Vormonat auf 14,7 Prozent zu.
Unterstützt wurde das Produktionsplus auch durch verstärkte inländische Investitionen. Die Anlageinvestitionen der Unternehmen stiegen in den ersten zehn Monaten des Jahres um 5,7 Prozent. Auf Monatsbasis bedeutet dies, dass sich das Wachstum von 6,0 Prozent im September auf 8,0 Prozent im vergangenen Monat beschleunigt hat. Dies ist vordringlich auf erhöhte Infrastrukturausgaben zurückzuführen, die die geringeren Investitionen in Immobilien und Fertigung mehr als ausgleichen konnten.
Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze blieb im Oktober jedoch rückläufig und verlangsamte sich von 9,2 Prozent auf 8,6 Prozent. Experten hatten erneut mit einem Anstieg in dieser Größenordnung gerechnet.
Trotz der robusten Industrieproduktion und der verstärkten Investitionen bezweifeln Experten, dass die Wirtschaftsentwicklung Chinas das aktuelle Niveau halten kann. „Die US-Zölle haben in letzter Zeit aufgrund des Vorabbezugs (‚front loading’) durch US-Importeure eher als Stütze für den Export fungiert, der Vorzieheffekt wird sich aber Anfang nächsten Jahres verflüchtigen und die zusätzlichen Abgaben als hinderlich für den Außenhandel erweisen.
Die Aussichten sind ohnehin eingetrübt: Es wird schwierig sein, die Erholung der Infrastrukturausgaben ohne eine breitere Lockerung der Fiskalpolitik aufrechtzuerhalten - die Emission lokaler Staatsanleihen ist in den letzten Wochen als Reaktion auf Haushaltslimits bereits zurückgegangen. Das Ergebnis ist, dass sich die Wirtschaftstätigkeit in den nächsten Quartalen voraussichtlich weiter abschwächen wird und eine stärkere politische Unterstützung vonnöten sein wird.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.