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12:05 Uhr, 14.03.2017

Chinas Wirtschaft zeigt Licht und Schatten

Während die Industrieproduktion und die Investitionen in China zum Jahresstart besser als erwartet ausgefallen sind, hat der Einzelhandelsumsatz enttäuscht.

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Peking (Godmode-Trader.de) - Die Stimmung in der chinesischen Industrie hat sich im Verlauf der letzten Monate deutlich aufgehellt. Der Funke war bisher aber noch nicht auf die Industrieproduktion übergesprungen, deren Wachstum nun schon seit Monaten im Bereich von 6 Prozent verharrt. Zu Jahresbeginn gibt es Anzeichen einer Belebung. Wie das Statistikamt am Dienstag in Peking mitteilte, legte die Produktion in den Industriebetrieben im Januar und Februar um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Dabei zog vor allem die Produktion von Stahl und anderen Rohstoffe überdurchschnittlich an. Dagegen ging die Erzeugung in den Bereichen Industrierobotik, Autos und Unterhaltungselektronik zurück.

Auch die Investitionen sind zum Jahresstart besser als erwartet ausgefallen. Diese erhöhten sich in den ersten beiden Monaten um 8,9 Prozent. Im Vorquartal kam es bei den Unternehmensinvestitionen lediglich zu einem Plus von 7,9 Prozent, und im Gesamtjahr 2016 von 8,1 Prozent. Experten zufolge sind die Zahlen aber mit Vorsicht zu genießen. „Die Daten erscheinen zu stabil und könnten unter den gleichen Verzerrungen wie die offiziellen Wachstumszahlen leiden“, gibt das Analysehaus Capital Economics zu bedenken. Wegen des chinesischen Neujahrsfestes veröffentlicht die Regierung die Daten zum Jahresanfang immer über zwei Monate.

Enttäuscht haben derweil die Umsätze im Einzelhandel, was auf eine schleppende Binnenkonjunktur hindeutet. Deren Wachstum fiel im Januar und Februar auf 9,5 Prozent und damit den niedrigsten Wert seit vielen Jahren. Experten hatten ein solides Wachstum oberhalb von 10 Prozent erwartet. Die schwächeren Geschäfte sind einen lahmen Automarkt geschuldet. Die Autoverkäufe waren zum Jahresauftakt wegen reduzierter Steuersubventionen rückläufig.

Für dieses Jahr plant die Regierung in Peking laut Rechenschaftsbericht von Ministerpräsident Li Keqiang ein Wachstum von rund 6,5 Prozent. Es wäre das langsamste Wachstum seit 1990. Im vergangenen Jahr waren „6,5 bis 7 Prozent“ vorgegeben und 6,7 Prozent Wachstum erreicht worden. Das Haushaltsdefizit soll im Vergleich zum Vorjahr um 200 Mrd. auf 2,38 Bio. Yuan (rund 324 Mrd Euro) ansteigen. Es wird damit rund drei Prozent der Wirtschaftsleistung betragen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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