Chinas Wirtschaft wächst stärker als erwartet
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1. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt ist im dritten Quartal 2012 erwartungsgemäß um 7,4% yoy (Bloomberg-Konsensus: 7,4%; DekaBank: 7,3%) gewachsen. Die Jahresveränderungsrate lag da-mit leicht unter dem Niveau des Vorquartals (7,6% yoy) und auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang 2009.
2. Überraschend war allerdings der starke Anstieg gegenüber dem Vorquartal von 2,2% qoq. Zu-dem wurde für das zweite Quartal die Quartalsveränderungsrate von 1,8% auf 2,0% nach oben revidiert. Weder die Einkaufsmanagerindizes noch die Entwicklung von Industrieproduktion und Investitionen haben auf eine solch starke Erholung nach dem schwachen Jahresbeginn (BIP-Wachstum im ersten Quartal: 1,5% qoq) hingedeutet.
3. Der Erholungsprozess der chinesischen Wirtschaft, der im zweiten Quartal eingesetzt hat, ist damit stärker als bislang von uns unterstellt. Die realwirtschaftlichen Zahlen für September deuten zudem darauf hin, dass die Wirtschaft zu Beginn des vierten Quartals nicht an Schwung verliert. Die Industrieproduktion stieg im September um 9,2% yoy, nach 8,9% yoy im August.
4. Unser Ausblick für 2013 ist weiterhin verhalten, weil die Bremsfaktoren bestehen bleiben. Wir erwarten eine schwaches Wachstum der Weltwirtschaft und eine Beibehaltung der Kaufrestriktionen am chi-nesischen Immobilienmarkt. Doch die höhere Dynamik seit dem Frühjahr 2012 sorgt dafür, dass wir auch die Jahreswachstumsraten für 2013 nach oben anpassen. Wir revidieren unsere Wachstumsprognose für China für 2012 von 7,6% auf 7,8% und für 2013 von 7,7% auf 8,1%.
5. Da die chinesische Wirtschaft nach den nun vorliegenden Zahlen bereits seit einigen Monaten wieder Tritt gefasst hat, dürften die Erwartungen an eine geld- und fiskalpolitische Stimulierung zurückgeschraubt werden. Wir gehen nicht länger davon aus, dass die Leitzinsen nochmals gesenkt werden, allerdings dürfte der Mindestreservesatz nochmals zurückgenommen werden. In den letzten Mona-ten hat die Zentralbank vor allem über Offenmarktgeschäfte für eine Verbesserung der Liquiditätssituation gesorgt. Infrastrukturprojekte wurden bereits in den vergangenen Monaten forciert, und diese Entwicklung wird nach unserer Erwartung anhalten. Doch soll hiermit vor allem die Wirtschaft vor einer weiteren Abschwä-chung geschützt werden. Ziel ist es nicht, das Wirtschaftswachstum wieder in Richtung 9% in die Höhe zu treiben.
Quelle: DekaBank
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