Chinas Wirtschaft im Umbruch
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Wien (GodmodeTrader.de) – Sagen die chinesischen Börsen etwas über den Zustand der chinesischen Wirtschaft aus? Steht ein Hard Landing in China bevor? Zwischen 2009 und 2014 kam 75 Prozent des globalen nominellen BIP-Wachstums aus den Emerging Markets, angeführt von China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Entsprechend bedeutsame Implikationen hätte ein scharfer Einbruch in China auf die ganze Welt, wie Leopold Quell, Fondsmanager in der Abteilung Aktien CEE & Global Emerging Markets bei Raiffeisen Capital Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Chinas Wirtschaft befinde sich im Umbruch. Exportüberschüsse und (Staats-) Investitionen seien jahre- und jahrzehntelang der Treiber für zeitweilig zweistellige BIP-Wachstumsraten in China. Beide Treiber hätten entweder stark an Bedeutung verloren (Exporte) oder müssten stark zurückgefahren werden, weil sie das Land zwar durch die schwierigen Jahre 2008/2009 durchgeführt hätten (Investitionen), jedoch gleichzeitig massive Überkapazitäten geschaffen worden seien, die letztendlich nur faule Kredite erzeugten. Diese Entwicklungen stellten China vor große Herausforderungen. Der neue Motor müsse produktionsärmer, dafür binnen- und konsumnachfrageorientiert sein. Die Umstellung werde noch Jahre dauern und sich nicht ohne Rückschläge bewerkstelligen lassen, so Quell.
Diese Herausforderungen und Entwicklungen seien jedoch nicht neu! China den 'schwarzen Peter' für die jüngsten Rückschläge an den internationalen Börsen (inklusive den USA) zuspielen zu wollen, entbehre aus meiner Sicht jeglicher Grundlage. Wichtige Indikatoren für die Wirtschaftsaktivität in China schwächten sich zwar seit Jahren ab, jedoch kontinuierlich und ohne Schock. Dies sei auch ein Grund dafür, dass sich sowohl an der Börse in Shanghai wie auch an jener in Hongkong in den letzten sechs Jahren nach der globalen Finanzkrise keine nachhaltigen Kurszuwächse erzielen ließen, heißt es weiter.
„Man könnte meinen, dass das ‚Landing‘ in China (eher soft als hart) bereits seit geraumer Zeit eingepreist wird. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Marktteilnehmer an der Börse in Shanghai mehrheitlich Privatinvestoren sind. Die geringe durchschnittliche Positions-Behaltedauer dieser Investoren zeigt, dass deren Verhalten von einem sehr kurzen Zeithorizont geprägt wird. D.h., dass die Erzielung von schnellem Gewinn im Vordergrund steht. Dies macht die Börse in Shanghai zu einem schlechten Indikator für die chinesische Wirtschaft. Von volkswirtschaftlich weit größerer Bedeutung ist der Immobilienmarkt in/für China. Falls dieser beginnen sollte stärker zu fallen, wären die Auswirkungen weit härter. Dafür gibt es bislang jedoch keine Anzeichen“, so Quell.
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