Fundamentale Nachricht
12:38 Uhr, 16.08.2016

Chinas Wirtschaft bleibt ein Sorgenkind

Aktuelle Daten aus China zur Industrieproduktion und Investitionen sowie aus dem Einzelhandel deuten darauf hin, dass die jüngste Stabilisierung der Wirtschaft nur temporärer Natur war.

Peking (Godmode-Trader.de) - Der chinesische Wirtschaftsmotor stottert weiterhin, wie aktuelle Makrodaten zeigen. Der Umsatz im Einzelhandel zog im Juli nach Regierungsangaben um 10,2 Prozent an. Die Wachstumsrate blieb damit unter den Erwartungen der Experten von 10,5 Prozent zurück und fiel auch niedriger als im Juni mit einem Zuwachs um 10,6 Prozent aus. Die Einzelhandelsumsätze zeigten für den Monat Juli robuste Ausgaben für Wohnimmobilien, Autos, Kosmetik und Bekleidung, wohingegen sich die Ausgaben für Nahrungsmittel und Getränke, Unterhaltunselektronik und Alltagsartikel abgeschwächt haben.

Auch das Produktionswachstum in der Industrie verlangsamte sich im Juli. Die Industrieproduktion wuchs im Juli um 6,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte die chinesische Regierung mit. Experten hatten damit gerechnet, dass die Produktion um 6,2 Prozent und damit im gleichen Tempo wie im Juni wächst. Die Sachinvestitionen stiegen zugleich um 8,1 Prozent, verglichen mit der Konsensschätzung von 8,9 Prozent und dem Juniwert von 9,0 Prozent. Die enttäuschenden Daten für den Monat Juli zeigten eine Schwäche in rohstoffnahen Sektoren mit Ausnahme des Stahlsektors. Die Sektoren Automobil, Strom & Energie und Chemikalien wurden stärker.

Die wichtigsten Schlussfolgerungen der schwächeren Julidaten: Die Konsumausgaben dürften sich weiter verlangsamen, da sich die Arbeitsmarktbedingungen in der Industrie, im Immobiliensektor und in gewissem Maße auch in der New Economy im zweiten Halbjahr 2016 abschwächen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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