Chinas Wachstum ist auf Sand gebaut
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Peking (Godmode-Trader.de) - Chinas Wirtschaftskraft legte im Zeitraum Juli bis September im Jahresvergleich um 6,7 Prozent und im Quartalsvergleich um 1,8 Prozent zu. Das Wachstum lag im Rahmen der Erwartungen und fiel zudem genauso hoch aus wie in den ersten beiden Quartalen des Jahres. Insgesamt verdichten sich zwar die Anzeichen für eine Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft, allerdings ist das Wachstum laut Experten teuer erkauft. „Die Entwicklung ist nicht gesund“, sagte der Pekinger Ökonom Hu Xingdou: „Die Regierung will ihr Wachstumsziel erreichen und nimmt deshalb qualitativ schlechtes Wachstum in Kauf.“
Denn es muss von einem stark kreditfinanzierten Expansionsprozess ausgegangen werden. Darauf deuten nicht zuletzt die am Dienstag veröffentlichten Angaben zur Kreditvergabe hin. Nach den Zahlen der chinesischen Zentralbank weitete sich die Summe neu vergebener Kredite allein im September um 1,2 Billionen Yuan, umgerechnet 160 Mrd. Euro, aus. Vor allem Immobiliendarlehen machten einen Sprung um umgerechnet 64 Milliarden Euro im September. „Die Menschen fürchten weitere wirtschaftliche Probleme und eine Abwertung der Währung. Deshalb läuft der Häusermarkt heiß“, sagt der Ökonom Chen Donglin.
Der Immobiliensektor hat im dritten Quartal acht Prozent zum Wirtschaftswachstum beigesteuert. Damit konnte der Sektor den Einbruch des Außenhandels um 7,8 Prozent mehr als wettmachen. Besonders die Ausfuhren von China zeigten sich zuletzt schwach. In US-Dollar gerechnet waren die Exporte im September um 10 Prozent abgefallen. Manche Experten befürchten aber eine Immobilienblase im China die platzen könnte. „Überhitzungstendenzen auf dem Immobilienmarkt dürfen in diesem Zusammenhang trotz des robusten Bilds der Lage als zukünftige Abwärtsrisiken nicht ignoriert werden“, warnten Analysten der NordLB.
Mit Blick auf die Wirtschaftsaktivität im September ist das Bild der Lage gemischt. Während sich das Wachstumstempo bei der Industrieproduktion mit 6,1 Prozent unerwartet abschwächte, konnten die Einzelhandelsumsätze leicht zulegen. Die Industrie-Daten zeigten eine Verlangsamung in den meisten Sektoren mit Ausnahme von Rohstoffen, Infrastruktur und automobilsektornahen Aktivitäten. „Insgesamt wird durchaus eine robuste Dynamik auf dem chinesischen Binnenmarkt angezeigt“, kommentierte die NordLB.
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