Fundamentale Nachricht
11:52 Uhr, 29.08.2016

Chinas Unternehmen spüren die Wirtschaftsflaute

Die abgeschwächte wirtschaftliche Entwicklung in China ist bei den Staatsunternehmen angekommen, die im bisherigen Jahresverlauf schrumpfende Erlöse hinnehmen mussten. Es handelt sich um die ersten Einbußen überhaupt, seit der Firmenindex Fortune 500 vor 15 Jahren gegründet wurde.

Peking (Godmode-Trader.de) - Zum ersten Mal seit 15 Jahren ist der Umsatz der 500 größten Unternehmen in China zurückgegangen. Dies geht aus einem gemeinsamen Bericht vom Verband chinesischer Unternehmen und dem Verband chinesischer Unternehmer hervor, aus dem die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua zitiert. Demnach sank der Gesamtumsatz im bisherigen Jahresverlauf im Vergleich zum Vorjahr um 0,07 Prozent. Angeführt wird die Liste der 500 größten Unternehmen Chinas von State Grid. Es folgen die Energie-Konzerne PetroChina und Sinopec, dann die Finanzinstitute Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) sowie China Construction Bank. Mit einem Anteil von 40,53 Prozent haben die Dienstleistungsunternehmen zum ersten Mal den Anteil der Industrieunternehmen überholt, die etwas über 39 Prozent erreichten.

Die Zahl der wenigen Unternehmen aus dem Firmenindex Fortune 500, die Verluste schreiben, ist zugleich von 57 im Vorjahr auf 72 angestiegen. Darunter befanden sich insbesondere Stahl- und Kohleproduzenten, die unter den Überkapazitäten und fallenden Rohstoffpreisen litten. Insgesamt erhöhten sich die Gewinne sektorweit im Juli um elf Prozent auf umgerechnet 70 Milliarden Euro. Nach Angaben der Statistikbehörde war dies das stärkste Plus seit März. Viele Firmen haben massiv den Rotstift angesetzt und ihre Kosten gesenkt.

Chinas Wirtschaft ist im Umbruch. Peking will weg von der industriellen Fertigung für den Export in alle Welt und hin zu einer stärkeren Binnennachfrage und Dienstleisterstruktur. Das geht aber seit längerer Zeit mit einem geringeren Wirtschaftswachstum einher.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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