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11:38 Uhr, 26.02.2016

Chinas Notenbank signalisiert weitere geldpolitische Lockerung

Chinas Notenbank steht laut Notenbankchef Zhou Xiaochuan für weitere Stimulimaßnahmen zur Konjunkturbelebung Gewehr bei Fuß. Zugleich aber soll der Außenwert des Yuan weiter stabilisiert werden. Für Experten ist dies ein Widerspruch.

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Shanghai/ Peking (Godmode-Trader.de) - Der chinesische Finanzmarkt darf auf weitere Geldspritzen der heimischen Notenbank hoffen. Am Rande des G20-Treffens in Shanghai hat Zentralbankchef Zhou Xiaochuan eine weitere Lockerung der Geldpolitik angedeutet. „China hat in der Geldpolitik weiterhin einigen Spielraum und Werkzeuge, um sich einem möglichen Abwärtstrend entgegenzustellen“, sagte der Notenbankchef. Die Zentralbank deutet damit an, dass sie in diesem Jahr weitere Schritte zur Lockerung der Geldpolitik für notwendig hält", sagte Citic-Chefvolkswirt Liao Qun.

Die chinesischen Bösen reagierten umgehend freundlich auf die Aussagen. Welche Instrumente Zhou konkret einzusetzen gedenkt, wurde nicht geäußert. Klar ist aber, dass er weiterhin den Yuan weiter stützen und eine Abwertung unbedingt vermeiden will. Im Januar hat die PBoC hierfür 100 Milliarden US-Dollar aus ihren Devisenreserven investiert. Für Experten ist diese Vorgehensweise widersprüchlich. Angus Nicholson, Währungsexperte des Onlinetraders IG sagte laut Spiegel Online, eine Geldpolitik zu versprechen, die den Yuan schwächen werde, aber einen Wertverlust abzulehnen, sei nicht machbar. Mit den Milliarden, die Zhou in die Märkte pumpen will, dürfte er allenfalls bereits bestehende Blasen weiter aufpumpen.

Die Finanzminister und Notenbanker der G20 dürften bei ihrer Konferenz, die heute begonnen hat, auch über die konjunkturelle Lage in China sprechen. Im vergangenen Jahr verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum Chinas auf 6,9 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit 1990. Die Exporte sind im Zuge der weltweiten Konjunkturflaute unter Druck. Im Kampf gegen die Konjunkturabkühlung hat die politische Führung in Peking nun ein rund 14 Milliarden Euro schweres Arbeitsmarktprogramm versprochen. Mit dem Geld solle der Wegfall von Stellen im Zuge des Abbaus von Überkapazitäten in der Stahl- und Kohlebranche abgefedert werden, teilte das Industrieministerium am Donnerstag laut Reuters mit. Es ist zu erwarten, dass alleine die Stilllegung der unprofitablen Stahlwerke etwa eine halbe Million Menschen den Job kosten wird.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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