Fundamentale Nachricht
16:44 Uhr, 10.01.2019

Chinas Inflation verlangsamt sich - Geldpolitik ist am Zug

Nach dem Rückgang der Ölpreise kehrte die Verbraucherinflation im Dezember unter die Marke von 2 % zurück. Unterdessen stehen die Erzeugerpreise kurz davor, in den Deflationsbereich zu driften. Die Verlangsamung ist das jüngste Anzeichen für eine Abkühlung der Binnennachfrage und lässt der Geldpolitik viel Spielraum.

Peking (Godmode-Trader.de) - Im Dezember zogen sowohl die Erzeuger- als auch die Verbraucherpreise in China weniger stark an als noch im November.

Die Verbraucherpreisinflation sank von 2,2 Prozent auf ein Sechsmonatstief von 1,9 Prozent, wie die nationale Statistikbehörde am Donnerstag in Peking mitteilte. Die Lebensmittelpreisinflation blieb konstant bei 2,5 Prozent, wobei ein schnellerer Anstieg der Gemüsepreise durch einen langsameren Anstieg der Schweinefleischpreise trotz einiger Versorgungsprobleme aufgrund der afrikanischen Schweinegrippe ausgeglichen wurde.

Die Inflation im Nicht-Lebensmittelbereich sank von 2,1 Prozent auf ein Zweijahrestief von 1,7 Prozent. Dies war ausschließlich auf niedrigere Energiepreise zurückzuführen. Die Kerninflation, die Nahrungsmittel- und Energiepreise ausklammert, blieb mit 1,8 Prozent stabil, tendierte aber im gesamten vergangenen Jahr aber stetig nach unten.

Auch die Erzeugerpreisinflation hat sich im vergangenen Monat den weiteren Angaben zufolge von 2,7 Prozent auf ein Zweijahrestief von 0,9 Prozent abgeschwächt. Wie beim den Verbraucherpreisen war der jüngste Rückgang der Ölpreise der wichtigste (negative) Treiber. Aber auch die Preise für industrielle Vorleistungen und Konsumgüter sanken weiter, was mit den Anzeichen einer Abkühlung der Inlandsnachfrage zusammenhängt.

Die Verbraucherpreisinflaiton liegt im Ergebnis deutlich unter der von der People's Bank festgelegten Obergrenze von drei Prozent, was der Zentralbank Argumente für eine weitere geldpolitische Lockerung liefert, auch um finanziellen Druck auf Industrieunternehmen zu verringern, unter anderem durch die Senkung der Leitzinsen. Dies würde zu niedrigeren Zinskosten für den Bestand an ausstehenden Darlehen führen.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten