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11:05 Uhr, 25.02.2015

Chinas Industrie kehrt auf Wachstumspfad zurück

Die Stimmung in der chinesischer Industrie hat sich im Februar überraschend leicht verbessert. Mit dem HSBC-Einkaufsmanagerindex deutet ein wichtiger Frühindikator auf eine Stabilisierung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hin.

Peking (BoerseGo.de) - Die chinesischen Industrieunternehmen beurteilen ihre Lage im Februar etwas besser als noch im Januar. Zu diesem Ergebnis kommt die jetzt veröffentlichte Schnellschätzung des wegweisenden HSBC/Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Reich der Mitte. Demnach kletterte der Indexwert von 49,7 Punkten im Vormonat leicht auf 50,1 Zähler. Am Markt war mehrheitlich mit einem Rückgang gerechnet worden. Ein Wert unter der Schwelle von 50 Punkten bedeutet ein Schrumpfen, darüber wird eine Expansion der Industrie angedeutet.

Insgesamt haben die Unternehmen von einer höheren Inlandsnachfrage im Vorfeld des chinesischen Neujahrsfestes profitiert, während die Neuaufträge aus dem Ausland spürbar zurückgingen: Der Teilindex zum Auftragsbestand stieg leicht von 50,1 auf 50,4 Zähler im Februar, das Pendant zur Entwicklung der Auslandsbestellungen fiel jedoch von 50,2 auf jetzt 47,1 zurück. Das Detailergebnis zur Beschäftigungskomponente verminderte sich von 49,5 auf jetzt 49,3 Punkte. Das signalisiert eine weiterhin zurückhaltende Personalpolitik im Verarbeitenden Gewerbe.

Für Experten ist der Sprung des Frühindikators über die Expansionsschwelle kein Anlass, in Euphorie zu auszubrechen. In der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft zeichne sich auch nach der heutigen Veröffentlichung des insbesondere von den Finanzmärkten mit großer Aufmerksamkeit verfolgten China Flash PMI weiterhin eine sanfte aber anhaltende Landung ab, kommentierte die NordLB. Die Binnenwirtschaft habe sich zwar gut entwickelt. Die schwache Nachfrage aus dem Ausland sei aber ein Wermutstropfen.

Viele Ökonomen erwarten für dieses Jahr weitere Stimuli-Programme der Regierung in Peking. Die gerade über die Nachrichtenagentur Bloomberg verbreitete Meldung, dass die politische Führung bei einer anhaltenden Wachstumsverlangsamung eine Lockerung der Restriktionen am Immobilienmarkt erwägt, deutet in diese Richtung. Denkbar wäre zudem eine Anpassung der Wechselkurspolitik, mit dem Ziel die Ausfuhren anzutreiben.

Chinas Wirtschaft ist im vergangenen Jahr mit 7,4 Prozent so langsam wie seit 24 Jahren nicht mehr gewachsen. Die chinesische Notenbank hat in den vergangenen Monaten mehrfach ihre Geldpolitik gelockert, um den Banken die Kreditvergabe zu erleichtern.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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