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16:44 Uhr, 03.02.2020

Chinas Industrie: Der große Schock steht noch bevor

Die Stimmung in den kleinen und mittelgroßen Industriebetrieben Chinas hat sich zu Jahresbeginn verschlechtert.

London/ Peking (Godmode-Trader.de) - Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie ist im Januar von 51,5 auf 51,1 Punkte gefallen. Ökonomen hatten im Schnitt noch einen etwas stärkeren Rückgang erwartet. Positiv zu vermerken ist, dass die Entspannung im Handelsstreit zwischen China und den USA dazu beigetragen hat, das Vertrauen der Unternehmen in die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate zu stärken.

Insbesondere stieg der Optimismus für das kommende Jahr auf den höchsten Stand seit 22 Monaten. Bemerkenswert ist, dass auch die Produktionskomponente nochmals anstieg, was darauf hindeutet, dass die meisten Umfrageteilnehmer sich zum Umfragezeitpunkt der Auswirkungen der Coronavirus-Ausbreitung nicht bewusst sein konnten.

Die Caixin-Umfrage wurde am 24. Januar abgeschlossen, nur vier Tage nachdem der chinesische Staatspräsident Xi Jinping zum ersten Mal öffentlich über den Ausbruch gesprochen hatte. Und die überwiegende Mehrheit der Antworten auf die Umfrage wurde wahrscheinlich beim Forschungsinstitut IHS Markit eingereicht, bevor das Ausmaß der Pandemie in der Öffentlichkeit überhaupt eingeschätzt werden konnte.

So ist festzuhalten, dass der Einkaufsmanagerindex die Auswirkungen der Epidemie erst im kommenden Monat vollständig widerspiegeln wird. „Wir glauben, dass der Wert stark zurückgehen wird, höchstwahrscheinlich unter 48 Punkte“, erwartet das Analysehaus Capital Economics. Die Analysten haben zudem ihre Wachstumsprognose für das laufende Quartal fast halbiert - auf 3,0 Prozent im Jahresvergleich.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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