Chinas hochsubventionierter Immobilienmarkt schwächelt
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Peking (Godmode-Trader.de) - Der chinesische Immobilienmarkt zeigt nach einer einjährigen Boomphase erste Ermüdungserscheinungen. Im Juni lagen die Preise für Neubauten in 55 von 70 betrachteten Städten höher als im Vormonat, teilte das Nationale Statistikamt am Montag mit, in 10 der Städte fielen die Preise im Monatsvergleich zurück. Im Vormonat zogen die Preise noch in 60 Städten an, lediglich in vier gingen sie zurück. Im Jahresvergleich stiegen die Preise hingegen in 57 Städten, nach einem Zuwachs in 50 Städten im Vormonat.
Im Trend erholt sich der chinesische Immobilienmarkt erst seit etwa einem Jahr. Zuvor kam es nach einem jahrelangen Bauboom zu Überproduktion und Leerständen. Die Regierung schritt ein, und beschloss strengere Vorschriften für den Immobilienerwerb in Kombination mit staatlichen Konjunkturhilfen. „In der nahen Zukunft sollte der Immobilienmarkt stabil bleiben", sagte Ye-Tan, Finanzanalyst beim Staatssender CCTV.
Die Stabilität ist laut Ökonomen teuer erkauft. Zwar übertreffen die jüngsten Zahlen zum Wirtschaftswachstum leicht die Erwartungen von Analysten. Wirtschaftsexperten zweifelten jedoch die Nachhaltigkeit des Wachstums an. „China erkauft sich Wachstum durch eine rapide Ausweitung von Krediten erreicht", sagte Christopher Balding von der HSBC Business School in Shenzhen. Die Kreditvergabe weitete sich allein im Juni um 104 Milliarden Yuan im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus. Der Ökonom fürchtet, dass vor allem die steigende Schuldenlast der unproduktiven Staatsbetriebe den Geldinstituten des Landes ersthafte Probleme bereiten wird. Wegen der rasant steigenden Zahl fauler Kredite stehe dem Finanzsektor eine schmerzhafte Entwicklung bevor, die dazu führen werde, dass Peking Banken helfen müsse.
Als ob das bei uns anders wäre.