Chinas Führung zweifelt an selbst gestecktem Wachstumsziel
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Peking (BoerseGo.de) - Die chinesische Führung zeigt sich zum Abschluss der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking nicht mehr ganz so zuversichtlich, das jüngst ausgerufene Wachstumsziel von 7,0 Prozent im laufenden Jahr zu erreichen. Auch das reduzierte Ziel von „sieben Prozent“ Wachstum sei „auf keinen Fall einfach zu erreichen“, warnte Regierungschef Li Keqiang am Sonntag. Trotz aller Widerstände wolle seine Regierung aber die Reformen vorantreiben. Der Premier bereitete die Bevölkerung auf schmerzhafte Reformen vor. Sollte sich das Wachstum aber weiter als erwartet verlangsamen, habe die Regierung noch Pfeile im Köcher für Konjunkturhilfen. „Wir mussten in den letzten Jahr keine massiven wirtschaftlichen Anreize schaffen. Notfalls wird die Regierung durch gezielte Maßnahmen verhindern, dass sich das Wachstum zu stark verlangsamt,“ sagte Li Keqiang. So sind in vier Monaten zweimal die Leitzinsen gesenkt und die Mindestreservesätze verringert worden.
Chinas Wirtschaft ist im vergangenen Jahr so langsam gewachsen wie seit 25 Jahren nicht mehr. 2014 waren es 7,4 Prozent. Der „Abwärtsdruck" auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde sei „beträchtlich" warnte Li Keqiang zugleich. Es müsse ein Gleichgewicht zwischen „Wachstum und strukturellen Anpassungen“ gefunden werden. Er warb bei seinem Auftritt zugleich um das Vertrauen von in- und ausländischen Investoren.
Der Volkskongress hat auf der Jahrestagung zudem die Haushalts- und Wirtschaftspläne von Premier Li mit 86 Prozent der Stimmen angenommen. Darin enthalten sind unter anderem eine Anhebung der Rüstungsausgaben um 10,1 Prozent auf 886 Milliarden Yuan (umgerechnet rund 130 Milliarden Euro).
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