Fundamentale Nachricht
17:09 Uhr, 09.02.2018

Chinas Binnendynamik bleibt intakt

Chinas Importe sind im Januar unerwartet stark gestiegen. Als eine Gefahr für Chinas Außenhandel könnte sich der unter der Oberfläche brodelnde Handelsstreit mit den USA erweisen.

Peking (Godmode-Trader.de) - Die neuesten Zahlen zum chinesischen Außenhandel im Januar überraschen positiv. So legten die in US-Dollar bewerteten Einfuhren überaus deutlich um 36,9 Prozent auf 200,52 Milliarden US-Dollar zu. Die Exporte bewegten sich mit einem Anstieg um 11,1 Prozent 180,18 Milliarden Dollar hingegen weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Mit 20,34 Mrd. US-Dollar ergab sich somit ein überschaubares Handelsergebnis für den Berichtsmonat.

Experten erklärten den kräftigen Anstieg auch mit dem späten Zeitpunkt des chinesischen Neujahrsfestes. Die Feierlichkeiten starteten im Jahr 2017 im Januar, während die Festtage nun erst am 13. Februar beginnen. Vor allem auf der Importseite dürfte dies zu Vorzieheffekten geführt haben. Außerdem müssen die Preisentwicklungen an den internationalen Rohstoffmärkten berücksichtigt werden. In Yuan gerechnet, stiegen die Exporte um 6 Prozent, während die Importe um 30,2 Prozent zulegten. „Dennoch deuten die heutigen Zahlen zu den chinesischen Einfuhren eine robuste Binnendynamik an“, schrieb die NordLB. „Nach der eher schwachen Entwicklung im Dezember 2017 ergibt sich entsprechend kein abwärtsgerechteter Trend. Chinas Binnendynamik bleibt somit intakt“.

Doch wie lange noch? Als eine Gefahr für Chinas Außenhandel könnte sich der unter der Oberfläche brodelnde Handelsstreit mit den USA erweisen. Präsident Donald Trump kritisiert das große Handelsdefizit mit China, das sich im abgelaufenen Jahr um weitere 9 Prozent auf knapp 278 Milliarden US-Dollar ausgeweitet hat. Zuletzt verordnete Trump neue Strafzölle, die sich hauptsächlich gegen chinesische Solar-Produzenten, aber auch gegen Hersteller von Waschmaschinen richten. „Für das Jahr 2018 müssen die negativen Einflüsse eines starken Renminbi und das Damoklesschwert eines Handelskrieges im Auge behalten werden“, formuliert es die NordLB.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten