Chinas Außenhandel trotzt dem Zollstreit mit den USA

Peking (Godmode-Trader.de) - Das Exportwachstum Chinas beschleunigte sich im September von 9,8 Prozent im August auf 14,5 Prozent (in US-Dollar gerechnet), wie die Zollverwaltung in Peking mitteilte. Die meisten Analysten hatten einen leichten Rückgang erwartet (der Bloomberg-Median lag bei 8,2 Prozent).

Das Wachstum der Exporte in die USA stieg deutlich an, jedoch in einem geringeren Tempo als die Lieferungen in den Rest der Welt, was auf einige marginale Auswirkungen der Zölle hindeutet. Im Gesamtbild haben sich die chinesischen Exporte angesichts der eskalierenden Handelsspannungen mit den USA und der Abkühlung des globalen Wachstums bisher aber gut behauptet haben, wahrscheinlich dank der verstärkten Wettbewerbsfähigkeit durch die Währungsabwertung.

Im Gegensatz dazu hat sich das Importwachstum im vergangenen Monat weiter abgeschwächt und sank von 19,9 Prozent im Vormonat auf 14,3 Prozent (Bloomberg 15,0 %). Die Verlangsamung der Einfuhren spiegelt teilweise eine Entspannung der Rohstoffpreisinflation wider. Aber auch die Importvolumina wichtiger industrieller Rohstoffe verlangsamten sich, was darauf hindeutet, dass die jüngsten Bemühungen der lokalen Regierungen zur Unterstützung von Infrastrukturinvestitionen noch nicht so weit gediehen sind.

Da sich das globale Wachstum in den kommenden Quartalen voraussichtlich weiter abkühlen wird und die US-Zölle mehr Wirkung entfalten dürften, ist es aber unterm Strich wahrscheinlich, dass sich auch die Lage für den chinesischen Außenhandel eintrübt.