Chinas Außenhandel präsentiert sich deutlich schwächer als erwartet
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Peking (Godmode-Trader.de) - Der chinesische Außenhandel steckt im Sommerloch, wie die Juli-Daten zeigen. Zwar gab es weitere Steigerungen bei Export und Import, Fachleute hatten sich aber eine deutlich stärkere Dynamik erhofft. Den Angaben der chinesischen Zollbehörden zufolge erhöhen sich die in US-Dollar ausgewiesenen Importe um 11,0 Prozent (auf 46,9 Mrd. USD) im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ökonomen hatten einen Zuwachs zwischen 16 und 20 Prozent erwartet. Die Ausfuhren wuchsen in dieser Abgrenzung um 7,2 Prozent auf 193,6 Mrd. US-Dollar. Im Juni hatte der Export noch um gut elf Prozent zugelegt.
Vor allem die abschwächende Dynamik bei den Exporten in Richtung USA fällt auf. Nachdem im Vormonat Juni noch ein Zuwachs von 19,8 Prozent zu Buche stand, legten die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten nur noch um 8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu. Der Überschuss im Handel mit den USA stieg nur noch um zwei Prozent auf 25 Milliarden Dollar. Im Juni war dieser noch um 22 Prozent geklettert. China könnte im Handelsstreit mit den USA durch diese Entwicklung Vorteile gewinnen und gegenüber US-Präsident Donald Trump argumentieren, dass es die Handelsbilanz besser ausgeglichen habe.
Nach Einschätzung der NordLB sollte die Verlangsamung im Handel mit den USA nicht überbewertet werden. Zwar schwebe allein schon durch die schärfere Rhetorik der Trump-Administration im Weißen Haus das Damoklesschwert eines Handelskrieges über den chinesischen Ausfuhren in Richtung USA, schreibt Ökonom Frederik Kunze. Allerdings würden die Daten bisher eine andere Sprache gesprochen. So habe der sino-amerikanische Außenhandel in den vergangenen Monaten regelrecht floriert. „Insofern muss sich erst noch zeigen, ob es sich tatsächlich um eine Delle handelt oder vielmehr um eine Verschnaufpause“.
Experten wollen kein allzu düsteres Szenario für den chinesischen Außenhandel zeichnen. Nach Ansicht der Analysten der australischen ANZ-Bank könnte auch auf das ungewöhnliche Wetter in China eine Rolle gespielt haben. Hohe Temperaturen und Überschwemmungen in einigen Teilen des Landes könnten Handelsaktivitäten behindert haben, hieß es in einer Analyse.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.