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11:40 Uhr, 24.07.2015

Chinas Aktienmärkte nach Kursstürzen nun sehr gut bewertet

Chinas Aktienmärkte sind in zwei Kategorien unterteilt. Für ausländische Anleger begrenzt zugängliche A-Aktien und offene Märkte. Die heftige Korrektur des A-Aktienmarktes hat sich auch auf offene chinesische Märkte in Hongkong ausgewirkt. Diese sind laut dem Fondsanbieter Fidelity nun sehr attraktiv bewertet.

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  • Hang Seng
    ISIN: HK0000004322Kopiert
    Kursstand: 25.155,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kornberg im Taunus (Godmode-Trader.de) - Die jüngsten Kursrückschläge bei chinesischen Festland-Aktien veranlassen den Fondsanbieter Fidelity zu indirekten Kaufempfehlungen: Die heftigsten Turbulenzen hätten ohnehin jene Aktienklasse getroffen, die für ausländische Privatanleger kaum investierbar ist, sagt Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity Worldwide Investment. Für ausländische Anleger wichtiger als der Markt in Shanghai ist der chinesische Offshore-Markt an der Börse Hongkong. Auf diesen Markt bezieht sich der MSCI China Index, der Vergleichsindex für die meisten in Deutschland erhältlichen Chinafonds. „Die sogenannten A-Aktien werden an den Börsen in Schanghai und Shenzhen gehandelt. Für ausländische Anleger sind H-Aktien an der Börse in Hongkong relevant. Parallel zu den A-Aktien brachen auch die Kurse in Hongkong ein, aber bei weitem nicht so massiv“, erklärt Roemheld. „Der zuvor stark gestiegene Aktienmarkt in Hongkong erschein nun überverkauft und sehr attraktiv bewertet."

Die Regierung versucht nun, den anhaltenden Kursverfall durch verschiedene Maßnahmen zu stoppen. So dürfen Anleger, die mehr als 5 Prozent der A-Aktien eines Unternehmens halten, diese sechs Monate lang nicht verkaufen. Bei Fidelity liegt die interne Obergrenze bei 2,5 Prozent, sodass uns diese Maßnahme nicht betrifft. Ferner wurde der Handel einer großen Zahl von Aktien ausgesetzt, Stand gestern waren es 1.442. „In unserem Portfolio befinden sich nur äußerst wenige dieser Unternehmen“, betont Fondsmanager Roemheld.

Für den Konsum in China werde die sehr heftige Kurskorrektur aber nicht gänzlich ohne Folgen bleiben, die Kursverluste würden doch viele Chinesen treffen, die für den Aktienkauf Kredite aufgenommen hätten. Aber insgesamt wären im Vergleich nur wenige chinesische Haushalte an der Börse engagiert. „Keine ernstzunehmenden Gefahren sehe ich für das chinesische Finanzsystem – trotz kreditfinanziertem Aktienkauf der Anleger. Die Finanzinstitute können bei Bedarf auf die Unterstützung durch den Staat zählen, der über Mittel in Höhe von mehr als drei Billionen US-Dollar verfügt, mit denen er Problembereiche stützen kann. Insgesamt sollten Anleger auch bei den aktuellen Turbulenzen am chinesischen Aktienmarkt die aussichtsreichen Perspektiven des sich weiter rasant entwickelnden Landes nicht vergessen, die längerfristig im Wesentlichen vom Konsum und den Reformen getragen werden,“, resümert Fidelity-Manager Roemheld.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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