Kommentar
16:05 Uhr, 09.11.2010

China wird das weltweit führende Autoland

Die Automobilindustrie könnte einer der großen Gewinner in China werden. Zum einen bleibt die chinesische Wirtschaft auf ihrem Wachstumskurs, obwohl die Zentralregierung mit verschiedenen Maßnahmen versucht, eine Überhitzung zu verhindern, zum anderen sollten gleich mehrere Faktoren dafür sorgen, dass die Absatzzahlen steigen. Der Motorisierungsgrad des Landes ist nach wie vor niedrig, aber Autos werden zunehmend erschwinglich. Darüber hinaus investiert das Land in beträchtlichem Umfang in den Ausbau des Autobahnnetzes und subventioniert die Fahrzeugfinanzierung. Diese Impulse werden mittelfristig für eine zunehmende Nachfrage sorgen, schreibt Samantha Ho, Investment Director bei Invesco Hong Kong in der neuesten Ausgabe der hauseigenen Anlegerpublikation Dragon Code .

„Die Automobilindustrie war einer der Hauptnutznießer von Chinas Konjunkturprogramm. Daher gab es trotz eines soliden anhaltenden Wachstums auch Bedenken, dass die steigenden Verkaufszahlen abebben könnten, sobald die Fördermaßnahmen auslaufen“, schreibt Ho. „Aber unserer Meinung nach wird das Thema Auto ein Langzeittrend in China sein, angetrieben durch die demografische Dynamik des Landes, so wie wir es in Japan in den späten 1960er-Jahren und in Korea in den späten 1980er-Jahren gesehen haben, als diese beiden Volkswirtschaften durchstarteten.“ Nach Ansicht der Investmentexpertin sind die positiven Perspektiven nachhaltig, weil die Verkaufszahlen auf breiter Front zulegen – und nicht nur bei den Automarken, die von Steuersubventionen profitieren. Die Luxushersteller BMW und Mercedes Benz zum Beispiel erwarten für 2010 in China ein Umsatzwachstum von 34% bzw. 58%.

Mit einem Absatzwachstum bei Personenwagen von 53% gegenüber dem Vorjahr hat China 2009 die USA als den weltweit größten Automarkt abgelöst, wobei die 13,6 Millionen im Land verkauften Fahrzeuge 21% der globalen Nachfrage ausmachten. Nach Schätzungen von Standard Chartered Equity Research wird der Verkauf von Personenwagen in China 2011 um 15% auf 14,8 Millionen und 2012 auf 17 Millionen Einheiten steigen. Und der chinesische Automarkt hat noch weiteres Wachstumspotenzial: Mit einem Motorisierungsgrad von gerade einmal 3% ist China noch weit von der Marktdurchdringung in den USA in Höhe von 43% entfernt. Eine schnelle Urbanisierung, ein geschätztes jährliches Einkommenswachstum von 10% und die erwarteten Maßnahmen von einem investment- und exportgetriebenen zu einem konsum- und dienstleistungsgetriebenen BIP-Wachstum im Rahmen des aktuellen 5-Jahres-Plans sollten die Aufholjagd beflügeln.

Trotz des Höhenflugs der Automobilbranche im Jahr 2009 findet das Investmentteam um Samantha Ho nach wie vor vielversprechende Anlagechancen in diesem Sektor. „Da die Kurse ausgewählter Automobilhersteller die positiven Aussichten bereits einpreisen, konzentrieren wir uns auf Zuliefererbetriebe und Verkaufsorganisationen, die von dem steigenden Autoabsatz profitieren“, sagt Ho. „Auf Grund der geringen Marktdurchdringung und günstiger demografischer Faktoren, die das organische Wachstum weiter antreiben, bleiben wir bei unserem positiven Ausblick für die chinesische Automobilbranche und vertrauen weiterhin auf unser starkes Research, um die besten Anlagemöglichkeiten zu finden.“

Quelle: Invesco

Die Invesco Asset Management Deutschland GmbH und die Invesco Asset Management Österreich GmbH gehören zur Invesco Ltd., einer der weltweit größten unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaften mit einem verwalteten Vermögen in Höhe von 557,7 Milliarden US-Dollar (Stand: 30. Juni 2010).

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