Analyse
16:21 Uhr, 06.05.2015

China will die direkte Staatsfinanzierung

Bald könnte es in China zur direkten Staatsfinanzierung durch die Notenpresse kommen. Die staatliche China Development Bank soll zu diesem Zwecke eingespannt werden.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/CNY
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Die China Development Bank (CDB) soll befähigt werden, die Anleihen der lokalen Regierungen der chinesischen Kantone kaufen dürfen. Die CDB ist ein staatliches Unternehmen der Volksrepublik China mit Sitz in Peking.

Entsprechende gesetzliche Änderungen zur Ermöglichung dieser direkten Staatsfinanzierung seien bereits durchgeführt worden.

Die Kantone müssen in diesem Jahr auslaufende Staatsanleihen im Gesamtwert von einer Billion Yuan refinanzieren, niemand will die Titel aber haben, weil sie einen zu niedrigen Zins tragen, private Investoren mischen lieber am Aktienmarkt mit oder machen den Kantonen Wucherangebote, die sagen, wenn ihr einen Zins von 8% akzeptiert, der doppelt so hoch ist, wie der, den ihr maximal bezahlen wollt, dann kaufen wir euch die Anleihen ab, sonst nicht.

Bedeutet: Die Liquidität ist dort bei null, die lokalen Regierungen haben keine Möglichkeit, an Geld zu kommen.

Um Pleiten abzuwenden, wird jetzt die chinesische Regierung die Anleihen über die Chinesische Entwicklungsbank wahrscheinlich zu weit unter 4% liegenden Zinsen kaufen. Das Ausland, Frankfurt, London, Tokio, New York machen es ja vor, wie diese Art der Zinsmanipulation funktioniert und das scheint jetzt auch nach China zu kommen, nur noch direkter und ­unverhohlener.

Ich will noch einmal betonen: Das was China hier plant und wofür es entsprechende Gesetzesänderungen beschloss ist eine direkte Staatsfinanzierung über die Notenpresse.

Denn so wie es aussieht soll die CDB die Anleihen über den Primärmarkt, nicht wie die EZB über den Sekundärmarkt erwerben.

6 Kommentare

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  • Investor
    Investor

    Warum sollen die Banken noch an der Finanzierung verdienen? Wenn man Regeln bricht, sollte man dies konsequent tun. Richtig China.

    Ausserdem ist dies nur die Folge des Bindung des Remimi an den USD. FED QE hat in China Inflation gebracht und jetzt revanchiert sich China an den USA. Dies hilft der FED bei ihrem 2% Inflationsziel.

    18:14 Uhr, 06.05. 2015
  • 2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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