Analyse
16:29 Uhr, 26.05.2015

China steckt Milliarden in Goldminen

Chinas Regierung will die Shanghaier Goldbörse als weltweit führenden Handelsplatz für das Edelmetall etablieren und hat damit die Stärkung des Yuan als Welthandelswährung im Blick.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/CNY
    ISIN: EU0001458304Kopiert
    Kursstand: 6,7592 (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold
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    Kursstand: 1.194,50 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/CNY - WKN: 145830 - ISIN: EU0001458304 - Kurs: 6,7592 (FOREX)
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.194,50 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)
  • Silber - WKN: 965310 - ISIN: XC0009653103 - Kurs: 16,81 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)

Kein Geld, keine Investoren: Mit diesem Problem haben viele Goldminen zu kämpfen.

Die Konzernlenker haben sich in den vergangenen 15 Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Erst verpassten sie acht Jahre lang die Rally, dann dauerte es vier Jahre, bis sie sich durch Auflösung aller Vorausverkäufe für steigende Goldpreise positioniert hatten, und dann begann der Goldpreis zu fallen.

Jetzt kommt Schützenhilfe von unerwarteter Seite: Peking will der Industrie umgerechnet mit rund 15 Milliarden Euro zur Seite stehen.

Ich gehe davon aus, dass Pekings Zentralbank große Mengen Gold kauft, um den Yuan zu stabilisieren und sich dadurch auch ein Recht auf Reservestatus seiner Währung beim Internationalen Währungsfonds zu erkämpfen.

Zuvor hatte China die SGE, die Goldbörse in Shanghai, für ausländische Investoren geöffnet.

Macht sich Pekings Regierung Sorgen, nicht mehr an genügend Gold zu kommen? Die Regierung in Kasachstan kauft bereits seit Jahren sämtliches Gold, das im Inland produziert wird. China ist bereits heute der größte Goldproduzent der Erde, das Land importierte 2014 aber zusätzlich 813 Tonnen aus dem Ausland. Chinas Regierung scheint also einen ähnlichen Kurs wie Kasachstan verfolgen, ohne es aber öffentlich bekannt zu geben und mit dem Unterschied, dass es weit größere Mengen an Gold benötigt.

Offiziell ist über die chinesischen Goldreserven relativ wenig bekannt. China besitzt 1054,10 Tonnen Gold, die Daten sind aber jetzt schon sechs Jahre alt. Vor zwei Jahren wurde bekannt, dass es in Chinas Regierung eine Arbeitsgruppe gibt, die Wege aufzeigen soll, wie China schnellstmöglich an weiteres Gold kommen könnte. „Wir schlagen vor, dass Chinas Goldreserven 6000 Tonnen in den nächsten 3-5 Jahren und 10.000 Tonnen in 8-10 Jahren erreichen sollen.“

Nun will man den Prozess offenbar beschleunigen. In der chinesischen Stadt Xi'An City im Nordwesten des Landes wurde am Wochenende ein Fonds vorgestellt, der in 65 Ländern entlang der von Peking definierten Seidenstraße auf dem Festland und der maritimen Seidenstraße Geld für die Förderung von Goldvorkommen einsammeln soll. Das Ziel für die Kapitalbeschaffung liegt bei 100 Milliarden Yuan (14,8 Milliarden EUR).

Weltweit werden in einem ganzen Jahr rund 2500 Tonnen Gold durch Minen abgebaut, das entspricht bei einem Goldpreis von aktuell 1200 USD/Unze einem Gesamtwert von 96 Milliarden Dollar. Der Fonds hat daran also 15,4% Anteil.

60 Länder hätten bereits in den Fonds investiert, der Gold direkt von den Minen kaufen wird, um sie den Mitgliedsstaaten anschließend als Zentralbankreserven zur Verfügung zu stellen. Außerdem soll die Suche nach neuen Goldvorkommen auf diesem Wege unterstützt werden. Dabei wird der Goldhandel in Yuan abgewickelt - ein bedeutender Schritt, der die chinesische Währung stärkt.

Die neue Seidenstraße führt von Xian in der Nähe von Peking über Horgos in Serbien nach Moskau und bis nach Rotterdam und Venedig. Die martime Seidenstraße reicht vom Mittelmeer bis nach Ostafrika und in den Pazifik.

Vor zwei Wochen hatte die China National Gold Group Corporation ein Abkommen mit dem russischen Goldminenkonzern Polyus Gold geschlossen. Gemeinsam will man die Suche nach neuen Goldvorkommen intensivieren.

Was wittern die Hedgefonds? Sie gehen aggressiv in Gold und Silber.

16 Kommentare

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    I Am vellly sollly.

    05:36 Uhr, 27.05.2015
  • 1 Antwort anzeigen
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Bessere News kann es fuer Gold kaum geben. Gaebe es nicht diese fiesen Verbecherbanden namens Goldman und Co. die diese guten news mit ein paar mouseklicks zusammentreten. Schluss mit den Verbechern . Zeit fuer neue Krawattenverwendung. Weg mit diesem Dreckspack.

    17:01 Uhr, 26.05.2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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