China: Weitere Lockerung der Geldmarktpolitik sehr wahrscheinlich
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Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Die chinesische Zentralbank, die People's Bank of China (PBoC), hat diese Woche abermals den einjährigen Ausleihsatz um 31 Basispunkte sowie den einjährigen Einlagensatz um 25 Basispunkte auf 6,0 bzw. 3,0 Prozent gesenkt. Das war die zweite Lockerung innerhalb eines Monats, nachdem die Währungshüter die Leitzinsen bereits Anfang Juni um 25 Basispunkte gesenkt hatten. Nach Ansicht von Raymond Ma, Manager des Fidelity China Consumer Fund und des Fidelity Greater China Fund kam die erneute Zinssenkung der chinesischen Notenbank früher als erwartet. Das deute darauf hin, dass die Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung, die nächste Woche veröffentlicht werden sollen, nicht so gut wie erwartet seien und dass die chinesische Regierung die Politik der Zinssenkung fortsetze, um das Wachstum zu unterstützen. „Dieser Schritt deckt sich mit meiner Erwartung zu Anfang des Jahres, dass das Jahr des Drachen ein Jahr der Liquidität wird. Ich gehe davon aus, dass es eine weitere Lockerung der Geldmarktpolitik geben wird, um das Wachstum zu fördern. Sehr positiv ist, dass die Inflation in China stark zurückgeht. Der Verbraucherpreisindex ist im Mai auf 3 Prozent gefallen und scheint weiter zurückzugehen. Dieser Trend gibt der Regierung viel Raum, um weitere Schritte zu unternehmen, die das Wachstum und die Investitionen unterstützen, wenn es nötig wird“.
Ma ist zuversichtlich, dass die Lockerung der Geldmarktpolitik in den kommenden Quartalen zu einer Erholung der Wirtschaft beitragen wird. Niedrigere Zinsen sollten zweifelsohne den Immobilienmarkt stärken, da sie die Konditionen für Haus- und Wohnungskäufer verbessern. Historisch betrachtet besitze der chinesische Immobilienmarkt eine starke Korrelation zum Mindestreservesatz und zu Zinsänderungen. Der Fondsmanager geht davon aus, dass dies auch weiterhin so sein wird. Ma zufolge sollte Chinas Immobilienmarkt positiv auf eine weitere Lockerungspolitik in diesem Jahr reagieren. Versicherungsunternehmen würden ebenfalls davon profitieren, da die Zinsen auf Spareinlagen sinken und die Versicherer nun im Vergleich bessere Konditionen bieten können. Dagegen schätzt Ma die Situation des Bankensektors eher negativ ein, da die Notenbank angekündigt hat, den Banken bei ihrer Kreditvergabe höhere Abschläge auf den offiziellen Zinssatz zu erlauben. Das sei ein erster Schritt in Richtung Deregulierung bei den Zinssätzen und könnte zu geringeren Margen und geringerer Profitabilität im Bankensektor führen.
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