Fundamentale Nachricht
10:36 Uhr, 08.01.2014

China wagt vorsichtige Öffnung des Finanzsektors - Euro-Banken stehen bereit

In diesem Jahr will China drei bis fünf Privatbanken zulassen, wie die Regulierungsbehörde für Banken (CBRC) mitteilte. Ein erster Schritt in Richtung Liberalisierung des Finanzmarkts. Ob europäische Banken auch zum Zuge kommen, ist aber noch unklar.

Peking (BoerseGo.de) - Der Schritt war bereits im November angekündigt worden: Nun lässt die chinesische Regierung den Worten Taten folgen und forciert einen kleinen, aber wichtigen Schritt in Richtung Liberalisierung des Finanzsystems. In diesem Jahr sollen drei bis fünf Privatbanken eröffnet werden, wie die Regulierungsbehörde für Banken (CBRC) am Dienstag ankündigte. Das Ganze sei ein Pilotprojekt, hieß es. Die neu eingerichteten Banken dürften zunächst unter strenger Aufsicht der Regulierungsbehörde ihre Geschäfte aufnehmen.

Im November hatte Chinas Staatsführung eine umfassende Reform des Finanzsektors angekündigt und auch erklärt, „kleinere und mittlere“ private Banken zulassen zu wollen. Privaten Investoren und Unternehmen soll mehr Gewicht in der Wirtschaft gegeben werden. Die Finanzbranche des Landes ist abgeschottet und wird noch von streng kontrollierten Staatsbanken beherrscht, ausländische Finanzinstitute spielen bislang kaum eine Rolle in dem Land.

„Die chinesischen Banken sollten sich nicht vor Konkurrenz fürchten, sagte derweil EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier am Dienstag bei einem Besuch in Peking. Er sehr positive Impulse in China. „Wir wünschen uns, dass Europas Banken in China genauso empfangen werden, wie Chinas Banken in Europa, so Barnier.

Europäische Unternehmen beklagen in China seit Jahren einen schwierigen Marktzugang, ungleiche Wettbewerbsbedingungen und mangelnde Rechtssicherheit. Die EU und China hatten beim Gipfeltreffen im November Verhandlungen über ein Investitionsabkommen aufgenommen. Barnier kündigte in diesem Zusammenhang für Januar ein erstes Arbeitstreffen zwischen beiden Seiten an.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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