Fundamentale Nachricht
17:04 Uhr, 10.10.2018

China verschärft den Handelskrieg mit den USA

Nach Informationen von Bloomberg will die Volksrepublik sich am morgigen Donnerstag vom US-Staatsanleihen im Wert von drei Milliarden US-Dollar trennen. Dies ist erst das dritte Mal seit 2004, aber bereits das zweite Mal im laufenden Jahr, dass China US-Staatsanleihen abstößt.

New York (Godmode-Trader.de) - Der Handelskrieg zwischen den USA und China nimmt immer schärfere Züge an. US-Finanzminister Steven Mnuchin kritisierte erneut, dass Peking mit einer künstlichen Abwertung seiner Währung sich Handelsvorteile verschaffe. Erst Ende September verhängte US-Präsident Donald Trump weitere Zölle auf Importe im Wert von 200 Mrd. US-Dollar.

Doch Peking geriert sich nicht als das Lamm, das zur Schlachtbank geführt word, sondern wehrt sich. Nach Informationen von Bloomberg will die Volksrepublik sich am morgigen Donnerstag vom US-Staatsanleihen im Wert von drei Milliarden US-Dollar trennen. Dies ist erst das dritte Mal seit 2004, aber bereits das zweite Mal im laufenden Jahr, dass China US-Staatsanleihen abstößt. Die Volksrepublik ist der größte ausländische Gläubiger der USA. Chinesische Gläubiger halten aktuellen Zahlen des US-Finanzministeriums zufolge knapp 1,1 Bio. Dollar an amerikanischen Staatsanleihen und weiteren US-Papieren. Die enorme Summe hat sich über Jahrzehnte angesammelt, weil China permanent mehr in die USA exportiert als es von dort aus importiert.

Peking könnte auch US-Staatsanleihen abstoßen, was Dollar-Verkäufen entspricht, um seine Währung zumindest kurzfristig stabil zu halten (damit würden auch die Vorwürfe der US-Regierung ins Leere laufen). Sonst müsste China Kapitalverkehrskontrollen einführen, um zu verhindern, dass ausländische Investoren noch mehr Kapital abziehen.

Das Ergebnis der Verkaufsaktion könnte sein, dass der Preis der US-Bonds sinken, im Gegenzug die Zinsen steigen würden. Eine höhere Rendite bedeutet tendenziell, dass die Schuldenaufnahme für den jeweiligen Staat teurer wird. Dies wäre also keine gute Nachricht für Washington. Auch der Dollar könnte abwerten. Dadurch könnte die US-Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen werden, da sich Kredite für Konsumenten und Unternehmen verteuern würden.

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  • Mr.Lee
    Mr.Lee

    Danke für diesen wichtigen und emotionslos gehaltenen Beitrag.

    09:24 Uhr, 11.10.2018

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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