Fundamentale Nachricht
16:38 Uhr, 15.11.2018

China und USA nehmen Handelsgespräche wieder auf

Zum Abschluss des fünftägigen ASEAN-Gipfels am Donnerstag sendeten die Mitgliedsstaaten die Botschaft, dass sie den Handelskrieg zwischen China und den USA nicht gutheißen. Nun gibt es neue Hoffnung, dass die beiden weltgrößten Volkswirtschaften einen Weg zueinander finden.

Singapur/ Peking (Godmode-Trader.de) - Die Sorgen über die negativen Auswirkungen des Handelskrieges mit den USA auf den weltweiten Warenverkehr und der Streit mit China über das Südchinesische Meer belasteten den bis Donnerstag laufenden ASEAN-Gipfel in Singapur. China ist acht Jahre in Folge der größte Handelspartner der Gemeinschaft. Die südostasiatische Staaten-Allianz ist mit 635 Mio. Einwohnern der sechstgrößte Wirtschaftsraum der Welt.

Das regelbasierte globale Handelssystem stehe unter Druck, sagte Singapurs Ministerpräsident Lee Hsien Loong. Einzelne Länder griffen zu „einseitigen Schritten“, sagte Lee, ohne die USA und ihre Sonderzölle gegen Handelspartner direkt zu erwähnen. Er warnte davor, dass die internationale Ordnung „in rivalisierende Blöcke auseinanderbrechen“ könnte.

Die Spannungen Chinas mit den USA beunruhigen auch die südostasiatischen Staaten. Trumps Protektionismus treibt sie direkt in die Fänge Chinas. So machten die zehn Asean-Mitglieder und andere Staaten - darunter Japan, Südkorea und Australien - in Singapur "bedeutende Fortschritte" in ihren Verhandlungen über die von China angeführte Regionale Wirtschaftspartnerschaft (RCEP), die möglichst im kommenden Jahr vereinbart werden soll, wie Lee sagt. Es wäre der größte Handelsblock der Welt und würde ein Drittel des Welthandels einschließen.

Nun gibt es aber auch neue Hoffnung, dass die beiden weltgrößten Volkswirtschaften einen Weg zueinander finden. Die beiden Länder haben ihre Handelsgespräche zumindest wieder aufgenommen. Nach dem Telefonat zwischen Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump vor zwei Wochen herrschte Funkstille. Ranghohe Vertreter seien wieder in Kontakt getreten, berichtete der Sprecher des Handelsministeriums in Peking. Die Arbeitsgruppen stünden in engem Austausch, hieß es.

Beide Präsidenten wollen sich auf dem Gipfel der großen Wirtschaftsnationen (G20) in zwei Wochen in Buenos Aires treffen, um über ihre Spannungen zu beraten. Die USA haben mittlerweile Importe aus China im Wert von rund 250 Mrd. US-Dollar mit Sonderabgaben belegt, während China im Gegenzug ähnliche Zölle auf Einfuhren aus den USA im Wert von 130 Mrd. US-Dollar erhebt. Trump beklagt mangelnden Marktzugang in China und den Diebstahl geistigen Eigentums.

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    Mal wieder heiße Luft um nichts. Eine Einigung wird es nicht geben.

    18:14 Uhr, 15.11. 2018

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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