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10:35 Uhr, 19.08.2015

China und Griechenland: Anlagechance oder Problem?

Griechenland und China sorgen nach Meinung von William Nygren, Portfolio Manager bei Harris Associates, an den Märkten zwar für Wertschwankungen, eröffnen aber auch Anlagechancen.

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  • Hang Seng
    ISIN: HK0000004322Kopiert
    Kursstand: 23.265,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) – „Wir bei Harris Associates sind langfristig orientierte Value-Investoren. Deshalb beschäftigen wir uns mit der Frage, wie sich das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) wohl in den nächsten fünf bis sieben Jahren entwickeln wird, anstatt über dessen Tendenz in den kommenden Quartalen nachzudenken“, schreibt William Nygren, Portfolio Manager bei Harris Associates, in einem aktuellen Marktkommentar. Aus dieser Perspektive betrachtet werde das globale BIP wahrscheinlich nicht nur höher sein als aktuell; auch dürften die Schwellenländer einen größeren Anteil am weltweiten BIP repräsentieren als es derzeit der Fall sei, heißt es.

„Abgesehen davon halte ich es momentan für vielversprechender, in global tätige Unternehmen mit hohem Exposure in Schwellenländermärkten wie China zu investieren, statt Direktinvestments zu tätigen. Obwohl die chinesischen Börsenplätze in diesem Sommer von einer Verkaufswelle erfasst worden sind, sind hoch qualitative chinesische Firmen meines Erachtens nach wie vor nicht preiswerter als international aufgestellte Unternehmen, die in China das ganz große Geschäft machen. Darüber hinaus schätzen wir die Rechtssicherheit und den Schutz hinsichtlich Corporate Governance bei Investments an etablierten Märkten. Ich würde daher beispielsweise eher global ausgerichtete Konsumgüterkonzerne kaufen, die einen Großteil ihres Geschäfts in den Schwellenländern betreiben, statt zu versuchen eine Firma mit Sitz in einem Schwellenland zu finden, das zufällig gerade günstig bewertet ist“, so Nygren.

Was Griechenland betreffe, so repräsentiere das Land nur einen sehr geringen Anteil am europäischen BIP. Allerdings seien aufgrund der jüngsten Entwicklungen dort auch die Kurse aller europäischen Aktien gesunken. Viele Portfolios von Harris hielten dennoch hohe Gewichtungen in Europa, weil hier Value-Chancen gesehen würden. Diese Sicht sei unabhängig davon, ob Griechenland letztlich aus der Eurozone ausscheide oder ob es eine Art Restrukturierung gebe, die es Athen ermögliche, seine Verbindlichkeiten zu bedienen, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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