China umgarnt Lateinamerika
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Caracas/ Buenos Aires/ Peking (BoerseGo.de) - China umgarnt seine Partner in Südamerika. Nicht ohne Hintergrund: ist die Region südlich vom Panama-Kanal doch so rohstoffreich wie kaum einen andere auf der Welt. Peking investiert auf der ganzen Welt seit Jahren massiv, um seine Versorgung mit Rohstoffen sicherzustellen. Ob Rohöl aus Venezuela oder Brasilien bzw. das zukunftsträchtige Lithium, das für die Batterietechnik benötigt wird, in Bolivien - die Chinesen sichern sich Einfluss.
Staatspräsident Xi Jinping sagte während seiner Reise durch Lateinamerika Kredite in Milliardenhöhe zu. So unterzeichnete Xi mit dem venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro insgesamt 38 Abkommen. „Wir hauchen dieser Beziehung zwischen China und Venezuela neues Leben ein", so Xi am Montag in Caracas. Eine neue Kreditlinie über vier Milliarden US-Dollar wurde mit Schuldverschreibungen für venezolanisches Öl verrechnet. Derzeit liefert Venezuela pro Tag 524.000 Barrel Öl an China. Künftig wollen China und Venezuela auch bei der Ausbeutung von neu entdeckten Erdölvorkommen kooperieren.
Auch Argentinien greift China finanziell unter die Arme. Peking stellt dem von einer Staatspleite bedrohten Argentinien 7,5 Milliarden Dollar für Energie- und Bahnprojekte zur Verfügung. Die Kredit-Abkommen wurden bereits am Wochenende in Buenos Aires unterzeichnet. Wegen eines Schuldenstreits mit mehreren Hedgefonds kann Argentinien derzeit die Kapitalmärkte nicht ansteuern. Die Wirtschaftsdelegationen beider Länder vereinbarten zudem Geschäfte im Umfang von 1,5 Milliarden Dollar. „Unsere Länder befinden sich an einem historischen Scheideweg“, sagte Xi. „Vor zehn Jahren haben China und Argentinien eine strategische Partnerschaft geschlossen. Jetzt ist es an der Zeit, neue Perspektiven zu eröffnen."
Mit einem Reservenaustausch der Zentralbanken (Swap) über elf Milliarden US-Dollar (8,1 Mrd Euro) verschafft China dem südamerikanischen Land außerdem finanziellen Spielraum. Wegen des Schuldenstreits mit US-Hedgefonds ist Argentinien von den internationalen Kapitalmärkten derzeit weitgehend abgeschnitten.
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