China: Trendwende noch nicht absehbar
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Peking (Godmode-Trader.de) - In der Volksrepublik China läuft es weiter nicht rund, jüngste Konjunkturdaten sind gemischt ausgefallen. So blieben die Aktivitäten in der Industrie im August erneut hinter den Erwartungen zurück, während sich der Einzelhandel robuster präsentierte.
Nach Angaben des National Bureau of Statistics in Peking stieg der industrielle Output im August im Vergleich zum Vorjahresmonat lediglich um 6,1 Prozent, nach 6,0 Prozent im Vormonat. Volkswirte hatten allerdings ein Wachstum von bis zu 6,5 Prozent erwartet. Dabei hat sich vor allem die Lage im Bergbau weiter verschlechtert und die Belebung im Verarbeitenden Gewerbe fiel geringer aus als erhofft. Die Investitionstätigkeiten fielen im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bausektor zurück. Demgegenüber blieben die Investitionen in die Infrastruktur stabil.
Als weitgehend robust erwies sich der private Konsum infolge anziehender Umsätze im Automobilhandel und bei Wohnartikeln. Insgesamt erhöhten sich die Umsätze im chinesischen Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahresmonat laut den weiteren Angaben des Statistikamts im August im Jahresvergleich um 10,8 Prozent. Volkswirte hatten hingegen nur mit 10,6 Prozent gerechnet. Die Zuwachsrate im August stieg auf den höchsten Stand des Jahres, allerdings liegen seit Beginn 2015 die Wachstumsraten im Einzelhandel unter 11 Prozent und damit auf einem Niveau, dass zuletzt 2003 erzielt worden war.
Weitere Daten für August zeigten für die Geldmenge M2 einen Wert von 13,3 Prozent zum Vorjahr, was der Konsensschätzung und dem Juli-Wert entspricht. Die neuen Yuan-Kredite erreichten 809 Milliarden CNY, verglichen mit der Markterwartung von 850 Milliarden CNY und dem einmaligen sprunghaften Anstieg im Juli auf 1.480 Mrd. CNY. Bei den Kreditvergaben an Nichtbank-Finanzinstitute wie Broker kam es Rückgängen, wohingegen an die Realwirtschaft deutlich mehr Kredite ausgeteilt wurden.
Die Analysten der Credit Suisse erwarten nach der Datenvorlage weiterhin ein Wachstum im dritten Quartal svon rund 7 Prozent. Eine potenzielle Erholung könnten von den Konsumausgaben, dem Wegfallen der Belastung durch die Bestände im Immobilien- und Industriesektor und einem Anstieg der Bankkredite an die Realwirtschaft getrieben werden, so die Experten. Dagegen seien weiterhin Schwierigkeiten im Außenhandel und bei industriellen Sektoren zu erwarten.
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