China spürt wenig vom globalen Abschwung
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Paris (BoerseGo.de) - Als einzige der fünf größten Volkswirtschaften der Welt spürt China wenig vom globalen Abschwung. Dies Ansicht vertreten die Experten des französischen Asset Managers La Française AM/ JK Capital in einem aktuellen Beitrag. „Die teilweise Erholung der meisten volkswirtschaftlichen Indikatoren im Juni in China war ein Anzeichen dafür, dass die Auswirkungen des globalen Abschwungs auf die chinesische Volkswirtschaft moderater ausfallen als erwartet. So stiegen die chinesischen Exporte im Mai um 15,3 Prozent im Jahresvergleich, verglichen mit einem Plus von 4,9 Prozent im April. Außerdem nahm die industrielle Produktion im Mai um 9,6 Prozent gegenüber Mai 2011 zu und der Kfz-Absatz (annualisiert) kletterte um 15 Prozent. Dagegen kann man anführen, dass der offizielle Einkaufsmanagerindex PMI (Purchasing Manager Index) wieder von 50,4 im Mai auf 50,2 im Juni fiel, doch in Anbetracht der Tatsache, dass aufgrund saisonaler Faktoren der Juni normallerweise einen kompletten Prozentpunkt schlechter ausfällt und die Konsensus-Schätzung bei 49,9 lag, fiel der PMI für den Monat Juni vergleichsweise gut aus“.
Das Hauptelement der offiziellen Politik dieses Monats sei die seit Dezember 2008 erstmalige Senkung des Zinssatzes Anfang Juni, gefolgt von einer weiteren Senkung Anfang Juli, gewesen. Die asymmetrischen Senkungen erfolgten in der Absicht, sowohl Kreditvergabe als auch Bankeinlagen zu inzentiveren, um dadurch Investitionen zu beleben. „ Wir erwarten weitere Senkungen bis zum Jahresende. Der Verbraucherpreisindex fiel, wie erwartet, wieder auf einen sehr niedrigen Wert von 2,2 Prozent im Juni, was umso mehr Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik lässt“.
Der Immobiliensektor werde gewöhnlich von solchen Maßnahmen profitieren und damit auch der Baustoffsektor. Andererseits könnten die chinesischen Banken jedoch ihre Gewinnspannen durch die asymmetrische Senkung der Zinssätze eingeengt sehen und wahrscheinlich keine interessanten Investments in naher Zukunft darstellen, schreiben die Experten.
Der wichtigste Faktor, der diesen Monat die asiatischen Volkswirtschaften betrifft, war laut La Française AM/ JK Capital der plötzliche Ölpreissturz von 30 Dollar pro Barrel. Dies hatte in der Region eine weitere Senkung der Inflation zur Folge, verbunden mit weiterem Spielraum für Zinssenkungen. „Einige Länder profitieren davon mehr als andere, insbesondere Thailand, Taiwan und Korea als größte Ölimporteure relativ zu ihrer volkswirtschaftlichen Größe. Positiv ist dies auch für Indonesien, das 15 Prozent seines Haushalts für Treibstoff ausgibt. Der globale Wirtschaftsabschwung betrifft eher die nördlich gelegenen Länder wie Korea oder Taiwan, im Gegensatz zu anderen Ländern, die stärker auf das Wachstum der Binnenmarktnachfrage angewiesen sind. Alle asiatischen Länder jedoch haben noch Möglichkeiten, zusätzliche Anreize zu setzen, um ihren Wachstumskurs beizubehalten.“
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.