Fundamentale Nachricht
17:20 Uhr, 21.08.2020

China-Politik der USA: Zuckerbrot und Peitsche

Jetzt droht Trump schon den eigenen Unternehmen, sollten diese keine Arbeitsplätze aus China zurück in die USA verlagern. Wahlkampfgetöse oder ernsthafte Politik? Noch ist vieles im Unklaren.

Washington/ Peking (Godmode-Trader.de) - US-Präsident Donald Trump hat auf einer Wahlkampfveranstaltung damit gedroht, US-Unternehmen, die sich weigern, Arbeitsplätze aus Übersee und vor allem China zurück ins Land zu verlagern, mit Zöllen zu belegen, falls er wiedergewählt wird. „Wir werden den Unternehmen Steuergutschriften geben, um Arbeitsplätze nach Amerika zurückzubringen, und wenn sie es nicht tun, werden wir diesen Unternehmen Zölle auferlegen, und sie werden uns eine Menge Geld zahlen müssen", sagte Trump.

Er nannte allerdings keine Details, wie ein solches System von Steuergutschriften und Zöllen funktionieren würde, und es ist laut US-Medien auch nicht klar, ob das Weiße Haus eine solche Politik vorbereitet.

In der Zwischenzeit bestätigte China seine Pläne für Gespräche mit den USA über das vorläufiges Handelsabkommen, auch wenn die Beziehungen zwischen den beiden Ländern derzeit am Boden liegt. Der Sprecher des Handelsministeriums, Gao Feng, gab kein genaues Datum bekannt, sagte aber, dass die beiden Regierungen in naher Zukunft in Kontakt treten werden. Eigentlich waren Gespräche für vergangenes Wochenende vorgesehen, um die Überprüfung eines Handelsdeals vorzunehmen. Das Treffen wurde aber abgesagt.

Die Ölexporte der USA nach China werden im nächsten Monat einen neuen Rekordstand erreichen, was ein Zeichen dafür ist, dass Peking seine US-Importe intensiviert, um seine Verpflichtungen aus dem Anfang des Jahres abgeschlossenen Teil-Handelsabkommens nachzukommen. Etwa 37 Mio. Barrel Öl werden im September nach China laut vorläufigen Tanker-Daten geliefert, womit der im Mai aufgestellte Rekord von 35,2 Mio. Barrel übertroffen werden könnte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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