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13:43 Uhr, 13.11.2017

China öffnet seinen Finanzsektor ein weiteres Stück

China will Ausländern mehr Zugang zu seinem bisher weitgehend verschlossenen Finanzmarkt erlauben. Ausländische Experten begrüßten zwar die Öffnung, warnten aber zugleich vor starker Konkurrenz staatlicher chinesischer Mitspieler.

Peking (Godmode-Trader.de) - China will ausländischen Unternehmen die Mehrheit an Gemeinschaftsfirmen von Wertpapierhäusern, Fonds und im Terminhandel erlauben. In einem ersten Schritt sollen sie 51 Prozent der Anteile halten dürfen, kündigte Vize-Finanzminister Zhu Guangyao vergangene Woche an. Diese Grenze soll dann in drei Jahren ganz aufgehoben werden. Bislang lag diese Schwelle bei 49 Prozent - Ausländer waren darauf beschränkt, die Rolle des Juniorpartners bei Gemeinschaftsunternehmen im chinesischen Finanzsektor einzunehmen.

Hürden bei Banken und Anlageverwaltungen von 20 Prozent für einzelne Beteiligungen und 25 Prozent sollen ebenfalls wegfallen. Ausländische Investoren sollen ferner in drei Jahren auch 51 Prozent an Gemeinschaftsunternehmen in der Versicherungsindustrie übernehmen können, kündigte der Vize-Finanzminister an.

Ausländische Experten sehen in der Öffnung eine Reaktion auf ausländischen Druck. Sie begrüßten die Liberalisierung, stellten aber zugleich klar, dass ausländische Finanzkonzerne auf dem chinesischen Markt mit starker Konkurrenz staatlicher chinesischer Konzerne umzugehen haben. „Es ist ein großer Durchbruch für Wertpapierunternehmen, die wirklich nur mit Mehrheitsanteilen funktionieren. 51 Prozent öffnet ihnen die Tür", sagte Jörg Wuttke, früher Präsident der EU-Handelskammer in China der Deutschen Presse-Agentur. „Aber wie immer, wird China sehr selektiv sein, wenn es darum geht, Lizenzen zu vergeben, und amerikanische Firmen bevorzugen.“

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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