China: Langsame Erholung
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Peking (Godmode-Trader.de) - Chinas Außenhandel erholt sich nur sehr langsam. Im Mai gingen die Export im Vergleich zum Vorjahresmonat in Dollar gemessen um 3,3 Prozent zurück, während die Importe um 16,7 Prozent absackten, wie der chinesische Zoll am Sonntag in Peking berichtete. Dies führte zu einem Handelsüberschuss von 62,93 Mrd. US-Dollar. Der Rekordüberschuss ist darauf zurückzuführen, dass die Preise für die von China angekauften Rohstoffe wie Öl, Erdgas oder Sojabohnen krisenbedingt gesunken waren.
Während China seine Rohstoffimporte steigerte, fiel der Durchschnittspreis laut einer Erklärung des Zollamtes teilweise massiv. Der durchschnittliche Einkaufspreis für Rohöl brach in den ersten fünf Monaten des Jahres um 21,2 Prozent in Yuan ein, obwohl das Einkaufsvolumen um 5,2 Prozent stieg, wie es hieß. Der Preis für Kohle, Erdgas, Sojabohnen und andere Rohstoffe sei ebenfalls gesunken. Der Wert der Autoimporte schrumpfte um 31,3 Prozent. „Das Volumen der meisten wichtigen Importartikel ist gestiegen, was zeigt, dass sich Chinas Wirtschaft allmählich erholt“, bemerkte ein Marktbeobachter.
Die Exporte in die USA gingen im Vergleich zum Vorjahr im Mai um 1,2 Prozent zurück, während die Exporte nach Indien um 51 Prozent und die nach Brasilien um 26 Prozent fielen. Die Importe aus den USA brachen um 13,5 Prozent ein, aus Hongkong um 43,5 Prozent und aus der Europäischen Union um 29 Prozent.
Die Ausfuhren entwickelten sich trotz der rückläufigen weltweiten Nachfrage besser als erwartet, bei den Einfuhren gab es dagegen eine schlechtere Entwicklung als von Experten prognostiziert. Die berechtigen Hoffnung vieler Analysten ist nun, dass Chinas Exportwachstum im Jahr 2020 besser ausfallen könnte als erwartet, weil die Corona-Beschränkungen und Produktionsstopps langsam aufgehoben werden. Die Nettoexporte von Waren und Dienstleistungen dürften demnach schon im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr erheblich ansteigen und könnten damit auch das BIP-Wachstum stützen.
Chinas Wirtschaft erholte sich weiterhin langsam von den Folgen des Coronavirus-Ausbruchs, wie die Frühindikatoren zeigen. Doch das steigende Risiko einer Eskalation der Spannungen zwischen den USA und China bedroht die Aussichten für den chinesischen Außenhandel. US-Präsident Donald Trump kündigte an, den Sonderhandelsstatus Hongkongs als Reaktion auf das Sicherheitsgesetz Pekings aufzuheben, während Peking die großen staatlichen Agrarunternehmen aufgefordert hat, den Kauf einiger amerikanischer Agrargüter zu stoppen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.