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12:04 Uhr, 13.07.2016

China: Konflikt um Gebiete im Südchinesischen Meer droht zu eskalieren

Den Haag hat die chinesischen Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer für unrechtmäßig erklärt. Peking wehrt sich nun und droht mit einer Flugüberwachungszone in der Region.

Peking (Godmode-Trader.de) - China erwägt im Streit über Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer eine Flugüberwachungszone einzurichten. „Wenn unsere Sicherheit bedroht wird, haben wir natürlich das Recht“, sagte Vize-Außenminister Liu Zhenmin am Mittwoch in Peking. Dies hänge vom Grad der Bedrohung ab, der China ausgesetzt sei. Die Regierung hoffe, dass das Südchinesische Meer nicht zum Anlass eines Kriegs werde. Sogenannte Air Defense Identification Zones (ADIZ) haben die Funktion eines Frühwarnsystems. Der Überflug ist nur unter strengen Bedingungen erlaubt. Über dem Ostchinesischen Meer hat Peking bereits eine Flugüberwachungszone eingeführt. Sie wird aber von den USA und anderen Ländern allerdings nicht anerkannt.

Gestern hatte das Internationale Schiedsgericht in Den Haag die Gebietsansprüche Chinas in der Region zurückgewiesen. Die Richter teilten mit, dass es keine rechtliche Basis für angebliche „historische Rechte“ Chinas auf die Ressourcen innerhalb der „Neun-Striche-Linie“ gebe, mit der China seine Hoheitsansprüche in dem Meeresgebiet markiert. Diese Linie ist damit für nichtig erklärt worden. Der Beschwerde der Philippinen wurde damit Recht gegeben. China reagierte mit Unverständnis. Die Regierung in Peking machte klar, dass sie die Entscheidung der Richter nicht akzeptieren wird. Da China zu den Unterzeichnern des Seerechts-Übereinkommens gehört, ist das Urteil bindend. Den Haag hat aber kein Mittel, die Umsetzung zu erzwingen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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