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10:26 Uhr, 03.05.2016

China: Kommt jetzt der Wendepunkt?

Der Höhepunkt der Konjunkturabschwächung dürfte nach Meinung von Michael Lai, Fondsmanager des GAM Star China Equity, hinter uns liegen.

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Zürich (GodmodeTrader.de) - Die ersten Monate des Jahres waren für den chinesischen Aktienmarkt äußerst volatil. Doch Michael Lai, Fondsmanager des GAM Star China Equity, ist optimistisch, dass Anleger das Schlimmste hinter sich haben: „Wir erwarten eine solide wirtschaftliche Entwicklung für die zweite Jahreshälfte. Der Höhepunkt der Konjunkturabschwächung scheint hinter uns zu liegen.“

Zuletzt hatte China es den Investoren jedoch nicht leicht gemacht: Kaum Wachstum, ein schwächelnder Renminbi, das schlecht kommunizierte Eingreifen der Regierung in Aktien und Devisenmärkte und hohe Kapitalabflüsse. Deshalb schwankte die Stimmung der Anleger von einem Extrem ins andere. „Besonders im Spätherbst waren die Ausschläge groß. Auffällig war vor allem der Pessimismus der Anleger gegenüber zyklischen und Deep-Value-Aktien, die sich nach dem Ausverkauf im Frühjahr jedoch wieder stark erholt haben. Die Erholung spiegelt nach Ansicht Lais nicht nur einen Stimmungsumschwung wider, sondern auch die berechtigte Hoffnung, dass China eine harte Landung vermeiden kann.

Neben der Aufhellung der Stimmung beobachtet der Fondsmanager noch weitere positive Entwicklungen: „Zum einen hat die Regierung erkannt, dass die Umstrukturierung der Wirtschaft von Produktion und Export hin zu Dienstleistung und Konsum nicht reibungslos verläuft. Deshalb hat sie sich entschieden, Reformen künftig gründlicher zu planen und umzusetzen. Zum anderen möchte sie das Wachstum stärken und dehnt deshalb das Haushaltsdefizit von zwei auf drei Prozent aus.“

Und neben den internen wirken sich auch externe Einflüsse positiv auf China aus, insbesondere die Politik der drei großen Zentralbanken: „Die Bank of Japan führte den Negativzins ein, die Europäische Zentralbank weitete ihre Lockerungsmaßnahmen weiter aus als gedacht und die Federal Reserve blieb bei ihrer zögerlichen Geldpolitik. Die Gefahr einer weiteren Zinserhöhung scheint damit erst einmal gebannt“, so der Experte. Dies führt laut Lai dazu, dass sich die Mittelabflüsse und der Renminbi stabilisieren. Während vor einigen Monaten noch Kapital von rund 100 Milliarden US-Dollar abfloss, begannen sich die Abflüsse bei 30 Milliarden US-Dollar einzupendeln. Auch die Währung wertete wieder auf und hat unterdessen den Stand von Ende 2015 erreicht. „Zugegeben, auch der schwache US-Dollar hat seinen Teil zu dieser Entwicklung beigetragen. Doch was zählt, ist, dass die Angst vor einer anhaltenden Währungsabwertung abgenommen hat“, sagt Lai.

Die Regierung muss ihre Fähigkeit, wirtschaftliche Probleme zu lösen, wiederherstellen – so die Ansicht des Experten. Die verbesserte Stimmung und die wieder anziehende Wirtschaft seien daher nicht nur für chinesische Aktienanleger von großer Bedeutung. „Wir hoffen, dass die Investoren in Zukunft mehr Sicherheit für ihr Handeln haben werden – sofern die Behörden aus dem jüngsten Debakel gelernt haben“, so Lai. „Für uns bedeutet der wirtschaftliche Fortschritt, dass wir unser Engagement in zyklische Titel erhöht haben.“ Insbesondere die ehemals ungeliebten Bereiche Energie, Rohstoffe und Deep Value seien für den Experten interessant. „Vorerst überwiegen jedoch immer noch qualitativ hochwertige Wachstumswerte aus dem IT-, Konsumgüter- und Industriesektor.“

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  • DerSchakal73
    DerSchakal73

    Der Artikel spigelt einfach nur die Meinung eines chinesischen Fondmanagers wider. Die internationale Presse diskuttiert die Manipulation der Daten und den Druck auf chinesische Economists. Gestern morgen rutschten alle Aktien-Indizes in den Keller, nachdem die schlechten Wirtschaftszahlen rauskamen, und ihr Artikel kam erst um 10:26 Uhr - ganz schlechte Nummer, das Plappermaul von einer Meinung zu sein.

    07:39 Uhr, 04.05. 2016

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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