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16:42 Uhr, 21.06.2011

China: Inflation drückt auf die Anlegerstimmung

London (BoerseGo.de) - Der britische Vermögensverwalter Schroders zeigt in einem Ausblick, welche Chancen sich für Investoren in China bieten, sofern sie einen langen Atem mitbringen. Das Land kämpft derzeit an vielen Fronten: Stromausfälle, Dürre, ein Mangel an Liquidität, eine Schwäche im verarbeitenden Gewerbe und ein geringes Gewinnwachstum – das sind die Hauptschwachpunkte, meint Louisa Lo, Leiterin Aktien Asien ohne Japan, bei Schroders. Zudem drücke das Problem der gegenwärtigen Inflation: „Der Kampf gegen die Inflation dauert in China weiter an, und wir gehen davon aus, dass die Inflation Mitte des Jahres ihren Höhepunkt erreichen sollte“, sagt Lo. Die jüngste Dürre am Jangtse habe die Inflationsproblematik noch verschärft, da die Getreidepreise steigen und auch die Wasserkraftwerke betroffen sind. „Für das BIP-Wachstum rechnen wir mit einer sanften Landung. Die Maßnahmen zur Straffung der Geldpolitik machen sich nun allmählich in der Realwirtschaft bemerkbar. Wir erwarten, dass sich die Geldpolitik bis zum vierten Quartal dieses Jahres neutraler ausgerichtet werden wird“.

Da der Liquiditätsüberschuss abnimmt, weil die Banken weniger Kredite vergeben, sind laut der Fondsmanagerin ein weiterer Produktionsrückgang im verarbeitenden Gewerbe sowie Einbußen beim Gewinnwachstum der Unternehmen nicht zu vermeiden. Die zentrale Frage sei jedoch zurzeit, welche Entwicklung bereits ihren Höhepunkt erreicht hat – die Inflation oder das Wachstum. „Diese Frage lastet gegenwärtig schwer auf der Wirtschaft, während die Diskussion darüber, ob die Regierung ihren Straffungskurs fortsetzen oder allmählich lockern sollte, immer intensiver geführt wird“, ist Lo überzeugt.

Die Aktienmärkte des Landes hinkten den Märkten der Region seit vergangenem Jahr aufgrund der erwarteten Belastungen durch die strikte Geldpolitik hinterher. Ein Großteil dieser Belastungen seien jedoch mittlerweile eingepreist. Weitere Korrekturen aufgrund von Negativschlagzeilen könnten neue Kaufgelegenheiten schaffen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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