China: Inflation drückt auf die Anlegerstimmung
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London (BoerseGo.de) - Der britische Vermögensverwalter Schroders zeigt in einem Ausblick, welche Chancen sich für Investoren in China bieten, sofern sie einen langen Atem mitbringen. Das Land kämpft derzeit an vielen Fronten: Stromausfälle, Dürre, ein Mangel an Liquidität, eine Schwäche im verarbeitenden Gewerbe und ein geringes Gewinnwachstum – das sind die Hauptschwachpunkte, meint Louisa Lo, Leiterin Aktien Asien ohne Japan, bei Schroders. Zudem drücke das Problem der gegenwärtigen Inflation: „Der Kampf gegen die Inflation dauert in China weiter an, und wir gehen davon aus, dass die Inflation Mitte des Jahres ihren Höhepunkt erreichen sollte“, sagt Lo. Die jüngste Dürre am Jangtse habe die Inflationsproblematik noch verschärft, da die Getreidepreise steigen und auch die Wasserkraftwerke betroffen sind. „Für das BIP-Wachstum rechnen wir mit einer sanften Landung. Die Maßnahmen zur Straffung der Geldpolitik machen sich nun allmählich in der Realwirtschaft bemerkbar. Wir erwarten, dass sich die Geldpolitik bis zum vierten Quartal dieses Jahres neutraler ausgerichtet werden wird“.
Da der Liquiditätsüberschuss abnimmt, weil die Banken weniger Kredite vergeben, sind laut der Fondsmanagerin ein weiterer Produktionsrückgang im verarbeitenden Gewerbe sowie Einbußen beim Gewinnwachstum der Unternehmen nicht zu vermeiden. Die zentrale Frage sei jedoch zurzeit, welche Entwicklung bereits ihren Höhepunkt erreicht hat – die Inflation oder das Wachstum. „Diese Frage lastet gegenwärtig schwer auf der Wirtschaft, während die Diskussion darüber, ob die Regierung ihren Straffungskurs fortsetzen oder allmählich lockern sollte, immer intensiver geführt wird“, ist Lo überzeugt.
Die Aktienmärkte des Landes hinkten den Märkten der Region seit vergangenem Jahr aufgrund der erwarteten Belastungen durch die strikte Geldpolitik hinterher. Ein Großteil dieser Belastungen seien jedoch mittlerweile eingepreist. Weitere Korrekturen aufgrund von Negativschlagzeilen könnten neue Kaufgelegenheiten schaffen.
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