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16:00 Uhr, 16.02.2010

China in zwanzig Jahren die Nummer Eins der Weltwirtschaft

München (BoerseGo.de) - Die chinesische Wirtschaft baut ihre Führungsrolle in der Weltwirtschaft weiter aus und wird bis zum Jahr 2030 die USA als größte Volkswirtschaft der Welt ablösen. Diese Ansicht vertritt die Fondsgesellschaft Pioneer Investments in einem aktuellen Marktkommentar. "Die vergangenen Jahre haben gezeigt, welche Dynamik und welches Potenzial in Chinas Wirtschaft stecken; besonders auch in der Krise. Dieser Trend wird sich weiter verstärken", kommentiert John Pollen, Fondsmanager des Pioneer Funds – Emerging Markets Equity den Aufstieg des Landes.

Im vergangenen Jahr ist Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 8,7 Prozent auf insgesamt 4,9 Billionen US-Dollar gestiegen. "In diesem Jahr rechnen wir damit, das China seinen Nachbarn Japan als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ablösen wird", erklärt John Pollen. In 2009 hatte Japan mit einem BIP von 5,1 Billionen US-Dollar noch knapp die Nase vorn. Den Titel des Exportweltmeisters hat China für 2009 erstmalig erhalten und damit die Bundesrepublik Deutschland von Platz eins verdrängt. Auch sei China mittlerweile der größte Automobilmarkt der Welt. "Mit 13,6 Millionen verkauften Autos hat das Land die USA überholt. Dort wurden im vergangenen Jahr etwas mehr als zehn Millionen Fahrzeuge abgesetzt."

Als besonderen Wachstumstreiber sieht der Investmentexperte den chinesischen Konsumbereich, der aktuell nur rund 35 Prozent des BIP beträgt. Zum Vergleich: In den meisten Industrieländern liege dieser Anteil bei 50 bis 75 Prozent. "Die jüngsten Maßnahmen der Regierung zur Verbesserung der sozialen Absicherung sollten zu einer geringeren Sparquote und zu einem erhöhten Konsum führen", analysiert der Fondsmanager. Aktuell stehen bei Pollen in diesem Sektor die China Construction Bank, die Industrial and Commercial Bank of China sowie der Automobilhersteller Dongfeng Motor im Fokus.

Allerdings sei in China auch ein starker Anstieg bei den Immobilienpreisen, der Inflation und Krediten zu beobachten. "Mit Blick auf die Kreditvergabe haben die chinesischen Behörden jedoch bewiesen, dass sie eine mögliche Blasenbildung frühzeitig eindämmen konnten", betont der Fondsmanager. So tritt die chinesische Zentralbank bei der Kreditvergabe bereits auf die Bremse: Sie erhöhte die erforderliche Eigenkapitalquote der Banken um 50 Basispunkte erstmals seit Juni 2008, um einer möglichen Überhitzung des Marktes entgegenzusteuern.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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