China – Hohe Dynamik, schnellere Aufwertung, steigende Auslandsinvestitionen
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Die Bewertung des Wachstumtempos fällt insbesondere lokal weiterhin positiv aus. Den Hintergrund bildet die Feststellung, dass sich das Wachstum zwar weiterhin auf einem sehr hohen Niveau bewegt, aber sowohl die Kredite als auch die Investitionen eine leichte Abschwächung erkennen lassen. Zudem tendieren die Wachstumsraten trotz des hohen Niveaus unter dem Boom-Niveau der Jahre 2002-03. Vor diesem Hintergrund wird das vorsichtige Vorgehen der Notenbank zur Dämpfung der wirtschaftlichen Dynamik positiv bewertet. In diesem Jahr sind voraussichtlich ein bis zwei weitere Zinserhöhungen zu erwarten. Des weiteren dürften die Mindestreserveanforderungen nochmals schrittweise angehoben werden, wie zuletzt am vergangenen Mittwoch. Zinssteigerungen sind vor allem notwendig, um die realen Anlagezinsen wieder positiv werden zu lassen. Andernfalls dürften steuerliche Anreize zur Förderung von Anlagealternativen außerhalb der Börse kaum Wirkung zeigen. Der Inflationsanstieg wird weiter durch Sonderfaktoren, wie erhöhte Lebensmittelpreise, überzeichnet. Solange die binnenwirtschaftliche Dynamik nur ein untergeordneter Faktor bleibt, der die Preisentwicklung treibt, wird die Notenbank ihre aktuelle Strategie kaum ändern. Dies stützt die Stimmung an den Aktienmärkten, wobei wir weiterhin auf die Positionierung in den in Hongkong gelisteten Werten aus China sowie in den wirtschaftlich eng mit China verflochtenen Märkten setzen.
Zentrale Ziele der Regierung und Notenbank bleiben der Abbau des hohen Bewertungsniveaus des Festlandsaktienmarktes, ohne das Vertrauen der Anleger in die Finanzmärkte zu gefährden. Dies ist ein Grund dafür, dass die Regierung Auslands-investitionen sowohl von privaten als auch institutionellen Anlegern weiter erleichtert. Die kürzlich angekündigte Erweiterung der Investitionsmöglichkeiten für Versicherungsunternehmen im Ausland unterstreicht die schrittweise Liberalisierungsstrategie der Regierung. Auf diese Weise wird gleichzeitig der Aufwertungsdruck auf den Renminbi gedämpft. Die grundsätzliche Tendenz ist aber eher eine schnellere Aufwertung. Dies wirkt nicht nur dämpfend auf die Wachstums- und Inflationsdynamik, sondern erleichtert chinesischen Unternehmen über günstigere Importpreise leichter zu investieren, um beispielsweise höherwertige Güter zu produzieren. Schließlich ist dies ein weiteres Ziel der Regierung, da nur durch diese Entwicklung ein schnellerer Anstieg der Löhne verkraftet werden kann. Die steigenden chinesischen Auslandsinvestitionen werden vermutlich weiter den eng mit China verflochtenen Volkswirtschaften Hongkong und Südkorea sowie auch Taiwan positive Impulse liefern. Mit andern Worten, die hohe Dynamik und die weitere Öffnung Chinas bleiben zentrale treibende Faktoren für die Gesamtregion und die Weltwirtschaft.
Quelle: cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
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