China: Hoffnungen auf Geldlockerung und Infrastrukturprogramme
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Mit einbrechender Weltkonjunktur klammern sich immer mehr Investoren an die Zugkraft der Wirtschaftslokomotive China. Doch auch in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft mehren sich die Zeichen deutlicher Bremsspuren. So enttäuschten zuletzt die OECD-Frühindikatoren, die um 0,3 Prozent auf 99,1 Punkte sanken. Der Internationale Währungsfonds geht für 2012 nur noch von einem Wachstum von 8,2 Prozent aus. Chinas Regierung rechnet sogar nur mit 7,5 Prozent.
Für hiesige Verhältnisse klingen solche Raten traumhaft, für China dagegen bedeutet dies die niedrigste Wachstumsrate seit 1999. Bestätigt wird dieser Abwärtstrend auch durch deutliche Rückgänge beim aktuellen HSBC Einkaufsmanagerindex im Bereich Dienstleistungen, der im Juni 2012 um 2,4 Zähler auf 52,3 Punkte zurückging. Mit Spannung wird auch morgen der HSBC-Einkaufsmanagerindex China erwartet, der im vergangenen Monat deutlich von 53,3 auf 50,4 Punkte sank.
Bisher begrüßte Chinas Regierung um Wen Jiabao einen moderaten Rückgang des Wirtschaftswachstums. Denn anders als in den Vorjahren setzt man immer mehr auf nachhaltiges
Wachstum. Mittlerweile zeichnet sich jedoch wieder eine leichte Kehrtwende ab. Erstmals seit dem Jahr 2008 senkte die chinesische Zentralbank Anfang Juni den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent. Nach einer zweiten Zinssenkung Anfang Juli liegen die Zinsen für einjährige Einlagen nun bei 3,0 Prozent, die Kreditzinsen bei 6,0 Prozent. Zudem kündigte jiabao an, zahlreiche Infrastrukturprojekte im Bereich Verkehr und Energie vorzuziehen, um damit die Konjunktur anzukurbeln. Das könnte nach einem Rückwärtsgang der Börse in China wieder für positive Impulse sorgen.
Fondsvolumenstärkster ETF mit knapp 695 Mio. Euro ist der Lyxor ETF China Enterprise (A0F5BW) auf den HSCEI. Er umfasst die wichtigsten Aktien chinesischer Unternehmen, die an der Hongkonger Börse gehandelt werden, die so genannten H-Shares. Im Gegensatz zu den A- und B-Shares dürfen die H-Shares nur von ausländischen Investoren erworben werden. Aktuell berücksichtigt der HSCEI 40 Titel. Stark gewichtet sind Banken (41 Prozent), Versicherungen (18 Prozent) und Energie (17 Prozent). Die Top-Holdings sind China Construction, Bank of China und Petrochina. Der Index wird über Swaps abgebildet. Erträge werden thesauriert.
Alternative dazu ist der mit 692 Mio. Euro nur geringfügig fondsvolumenschwächere iShares FTSE China 25 (A0DPMY). Der FTSE China 25 Index bildet die nach Marktkapitalisierung 25 größten und liquidesten an der Börse in Hong Kong gelisteten Unternehmen Chinas ab. Indexgewichte können höchstens einen Wert von 10% des gesamten Indexwertes einnehmen. Im Index dominieren noch mehr als im HSCEI Finanzwerte (54,30 Prozent), vor den Bereichen Telekommunikation (18,03 Prozent) und Öl/Gas (14,97 Prozent). Die größten Werte im ETF sind China Mobile, China Construction Bank und Industrial & Commercial Bank of China. Der Index wird vollständig repliziert. Erträge werden ausgeschüttet.
Dieser Beitrag stammt vom ETF-Fachportal EXtra-Magazin (www.extra-funds.de). Hier können Sie sich für das kostenfreie EXtra-Magazin [Link "registrieren" auf www.extra-funds.de/... nicht mehr verfügbar].
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