Fundamentale Nachricht
11:34 Uhr, 24.07.2015

China: Herber Dämpfer im Juni

Der wichtigste Frühindikator für die chinesische Industrie ist zu Beginn des 3. Quartals eingeknickt. Es droht eine harte Landung Chinas und damit auch der Weltwirtschaft. Jetzt sind Notenbank und Regierung gefordert, wirksam gegen die Flaute einzuschreiten.

Erwähnte Instrumente

  • Hang Seng
    ISIN: HK0000004322Kopiert
    Kursstand: 25.155,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Peking (Godmode-Trader.de) - Die chinesische Wirtshaft hat einen Fehlstart in das dritte Quartal hingelegt. Darauf deutet die heutige Schnellschätzung zum Manufacturing PMI hin, den das chinesische Wirtschaftsmagazin Caixin am Freitag vorlegte. Der China Flash PMI (früher: HSBC PMI) fiel demnach von 49,4 im Juni nun auf 48,2 Punkte. Sollte dieser Wert durch das finale Ergebnis bestätigt werden, wäre dies der niedrigste Stand seit 15 Monaten.

Verantwortlich für diese negative Überraschung waren schlechte Subkomponenten in sämtlichen Bereichen. Die Unternehmen berichteten über eine schwache Auftragslage, die aus dem Ausland sogar so schwach ausfiel wie zuletzt Mitte 2013. Darüber hinaus deutet die Entwicklung bei der Komponente „Input Prices“ auf anhaltende deflationäre Tendenzen im Industriesektor hin, sie gab im Juli noch einmal drastisch nach. Einzig die Beschäftigungskategorie zeigt eine leichte Verbesserung an.

Chinas Wirtschaft war von Januar bis Juni im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 um sieben Prozent gewachsen und hatte damit exakt das Ziel der Regierung getroffen. Experten gehen jedoch davon aus, dass das tatsächliche Wachstum unter dieser Marke lag. Durchaus wahrscheinlich ist, dass die angeschlagene Stimmungslage in der chinesischen Industrie auch ein negative Folge der turbulenten Kursverluste am heimischen Aktienmarkt ist.

Der Shanghai Composite gab auch heute im Nachgang der Meldung spürbar nach, konnte sich im weiteren Handel allerdings erholen. Diese Reaktion ist nach Einschätzung der NordLB vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: Erstens halte Peking weiterhin die schützend Hand über den Aktienmarkt und habe dafür umfangreiche Mittel bereitgestellt. Zweitens würden viele Marktteilnehmer bei schwachen Konjunkturzahlen mit Stützungsmaßnahmen der Verantwortlichen (Anm: Zentralbank, politische Führung) rechnen.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten