China: Handelskrieg scheint zum Greifen nah
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Washington/ Peking (Godmode-Trader,de) - Mit den jüngsten Strafzöllen hat US-Präsident Donald Trump neue, schwerwiegende handelspolitische Spannungen angefacht. Er hat vor allem die großen Ungleichgewichte im internationalen Handel im Blick und prangert diese offen an. Im Fokus dabei: China. Mehrere US-Medien hatten berichtet, dass Trump schon bald eine Reihe von neuen Strafmaßnahmen gegen die zweitgrößte Volkswirtschaft verhängen will. Demnach könnten Zölle gegenüber China einen Umfang von bis zu 60 Mrd. Dollar haben.
„Obwohl das Reich der Mitte aufgrund seines hohen Handelsüberschusses verletzlicher erscheint als die USA, wäre es in einem Handelskrieg nicht mehr so leicht angreifbar“, schreiben Experten der DZ Bank in einem Kommentar. Während die Exportkonjunktur für China an Bedeutung verloren habe, wären vor allem die US-Verbraucher die Leidtragenden von US-Zöllen auf die zahlreichen Konsumgüterimporte aus China. Peking auf der anderen Seite könnte US-Firmen in vielerlei Hinsicht das Geschäftsleben in China schwermachen. Eine Verhandlungslösung dieses Handelskonflikts sei trotzdem nicht unwahrscheinlich, schon allein, weil China das Konjunkturrisiko scheue.
Der Vorsitzende der US-Handelskammer, Donohue, hat Präsident Trump davor gewarnt, einseitig Zölle auf chinesische Importe zu verhängen. „Zölle könnten zu einem zerstörerischen Handelskrieg mit ernsten Konsequenzen für das US-Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen führen", erklärte der Präsident. Die USA wollen ihrem Finanzministerium zufolge bei dem kommende Woche anstehenden G20-Treffen in Buenos Aires Verbündete gegen die Handelspolitik Chinas suchen. Die südostasiatische Staatengemeinschaft Asean und Australien haben bereits abgewunken. Sie sprachen sich auf einem gemeinsamen Treffen demonstrativ für Freihandel aus.
China gibt sich betont selbstbewusst. „Es gibt keine Gewinner in einem Handelskrieg. Man kann nur anderen schaden und sich selbst", sagte der chinesische Außenamtssprecher Lu Kang am Freitag in Peking. „Wir sind aber immer noch der Meinung, dass Differenzen auf konstruktivem Wege gelöst werden sollten.“
Min Verhältnis zur Europäischen Union scheint eine Kompromisslösung in Sicht. So haben die USA der EU-Kommission zur Beilegung eines Konflikt offenbar Bedingungen für einen Verzicht auf die geplanten Strafzölle für Stahl und Aluminium übermittelt. Dies berichtet der SPIEGEL in seiner neuesten Ausgabe. Bei einem Gespräch zwischen EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und dem US-Beauftragten Robert Lighthizer in Brüssel hätten die Amerikaner Zugeständnisse in der Stahl- und der Rüstungspolitik gefordert. Die EU müsse zusichern, dass aus dem Binnenmarkt auf Dauer nicht mehr Stahl in die USA verschifft werde als im Jahr 2017. Zudem habe Brüssel Maßnahmen gegen Dumpingstahl aus China zu ergreifen. Und in der Verteidigungspolitik müssten die Europäer „Beweise" liefern, dass sie ihre Rüstungsanstrengungen steigern würden, schreibt das Magazin.
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