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12:05 Uhr, 25.08.2021

China erhebt Vorwürfe - USA schießen mit gleicher Münze zurück

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat auf ihrer Südostasienreise China erneut scharf angegriffen. Pekings Auftreten im Streit um Gebiete im Südchinesischen Meer sei unangemessen.

New York/ Hanoi (Godmode-Trader.de) - Bei der jüngsten Sitzung des UN-Menschenrechtsrat hat China vor dem Hintergrund des Afghanistan-Einsatzes Vorwürfe gegen die USA, Großbritannien und weitere Länder erhoben. Diese Länder müssten für Menschenrechtsverletzungen durch ihre Militärs in Afghanistan zur Rechenschaft gezogen werden.

Unter dem Banner von Demokratie und Menschenrechten intervenierten die USA und andere Länder militärisch in souveräne Staaten, die eine ganz andere Geschichte und Kultur hätten, und verordneten diesen ihr eigenes Modell. Das hätte großes Leid gebracht und müsse bei der laufenden Sitzung besprochen werden.

Harte Anklagen, doch lumpen lässt sich auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris nicht, was Kritik an der politischen Führung in China anbelangt. Allerdings äußerte Harris ihre scharfen Attacken in Richtung Peking in einem anderen Zusammenhang. Auf ihrer Südostasienreise forderte sie bei einem Treffen mit dem vietnamesischen Staatspräsidenten Nguyen Xuan Phuc die Regierung in Hanoi auf, enger mit den USA zusammenzuarbeiten, um vereint auf Pekings Auftreten im Streit um Gebiete im Südchinesischen Meer zu reagieren. Dabei warf sie Chinas Führung „Mobbing" und „übermäßige maritime Ansprüche" vor.

Am Dienstag hatte sie bereits in Singapur erklärt, die Volksrepublik setze Mittel wie „Nötigung" und „Einschüchterung" ein, um seine rechtswidrigen Ansprüche durchzusetzen. „Wir müssen Wege finden, um Druck auszuüben und den Druck weiter zu erhöhen, damit Peking sich an das Seerechtsabkommen der Vereinten Nationen hält", sagte Harris nun in Hanoi. Pekings Aktionen bedrohten „die regelbasierte Ordnung und die Souveränität von Nationen", warnte Harris.

China beansprucht fast 90 Prozent der 3,5 Mio. Quadratkilometer großen Gebiete im Südchinesischen Meer, darunter Inseln, die teils mehr als 1.000 Kilometer von der chinesischen Küste entfernt liegen. Die Volksrepublik hat dort künstliche Inseln geschaffen, um seine Ansprüche zu festigen. In der Region werden große Erdöl- und Erdgasvorkommen vermutet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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