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18:26 Uhr, 09.07.2020

China: Entspannung an der Preisfront

Die Preisentwicklung in China im Juni deutet auf eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung hin. Die Erzeugerpreise sind nicht mehr ganz so stark gefallen wie noch im Vormonat und die Verbraucherpreise zogen leicht an.

Peking (Godmode-Trader.de) - Die Erzeugerpreise in China stiegen im vergangenen Monat auf Monatssicht zum ersten Mal seit dem Ausbruch von Covid-19. Gegenüber dem Vormonat kletterten die Preise auf Herstellerebene um 0,5 Prozent - das ist der stärkste monatliche Anstieg seit 2018. Vor allem Rohstoffe, Industrieerzeugnisse und Konsumgüter verteuerten sich. Für Marktbeobachter ist dies ein weiterer Beleg dafür, dass sich die industrielle Nachfrage bis Ende des zweiten Quartals weitgehend erholt hat. Zuletzt hatte die Deflation bei den Erzeugerpreisen eine eher schleppende Erholung der Wirtschaft signalisiert. Auf Jahressicht gaben die Preise auf Erzeugerebene im Juni nach 3,7 Prozent im Mai nur noch um 3,0 Prozent nach.

Die Verbraucherpreise kletterten im Juni auf Jahressicht um 2,5 Prozent (nach 2,4 Prozent im Mai). Der Preiszuwachs lag knapp unter den Analystenerwartungen. Getrieben wurde die Inflation von den Lebensmittel- und Energiepreisen. Insbesondere die Schweinefleischpreise stiegen im letzten Monat um 3,6 Prozent zum Vormonat, obwohl sich die Schweinebestände nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest im letzten Jahr weiter erholt haben. Die Kerninflation, bei der die Lebensmittel- und Energiepreise unberücksichtigt bleiben, schwächte sich von 1,1 Prozent auf 0,9 Prozent ab.

„Da die fiskalischen Anreize und die Infrastrukturausgaben weiterhin zunehmen, gehen wir davon aus, dass sich die Wirtschaftstätigkeit und die Erzeugerpreise in den kommenden Monaten weiter erholen werden. In der bisherigen Form bedeutet dies, dass auch die Kerninflation der Verbraucherpreise wahrscheinlich bald ihren Tiefpunkt erreichen wird“, kommentierte das Analysehaus Capital Economics.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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