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15:10 Uhr, 30.08.2011

Chicago Fed-Präsident Evans: 3% Inflation sind genauso schlimm wie 1% Inflation

Chicago (BoerseGo.de) – Laut dem Präsidenten der Federal Reserve Bank of Chicago, Charles Evans, muss die US-Notenbank Fed jetzt möglicherweise eine noch aggressivere Politik der geldpolitischen Lockerung fahren, solange die US-Wirtschaft nicht in Fahrt kommt. Im Interview mit dem US-Sender CNBC sagte Evans am Dienstag, die derzeitige Arbeitslosenquote von 9,1 Prozent weise rezessive Züge auf, während das Thema „Inflation“ keine Rolle spiele. Insofern müsse gehandelt werden, so Evans.

Der Chicago Fed-Präsident verteidigte die zurückliegenden Quantitative Easing-Programme der US-Notenbank. Seiner Ansicht nach bedarf es nun eines weiteren großen Aufkaufprogramms von Staatsanleihen, bis die Arbeitslosigkeit auf 7 Prozent fällt bzw. die Inflationsrate in Richtung der 3-Prozent-Marke tendiert. Derzeit liegt die Kerninflation in den USA (ohne Lebensmittel und Verkehrswesen) bei 1,6 Prozent. „3 Prozent Inflation sind nicht schlimmer als 1 Prozent Inflation", sagte Evans.

Seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 hat die Fed ihre Bilanzssumme auf über 2,6 Billionen US-Dollar aufgebauscht und ihren Leitzins nahe bei Null belassen. Damit sollen Unternehmen Anreize erhalten, um zu investieren. Dennoch weisen die jüngsten US-Konjunkturdaten auf eine weitere Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds hin. Laut Evans würde sich die Situation noch dramatischer darstellen, hätte die Fed nicht entsprechend interveniert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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