Kommentar
22:44 Uhr, 28.09.2012

Chartgalerie: Wirtschaftsdaten enttäuschen überwiegend

Nachrichten vom Wochenende

Nach Meinung des ehemaligen EZB-Chefvolkswirts Jürgen Stark bewegt sich die EZB mit dem neuen unbegrenzten Anleiheaufkaufprogramm außerhalb ihres Mandats. In einem Interview mit der österreichischen Zeitung „Die Presse“ vom späten Freitag warnt er zudem, dass „das Potential für Inflation enorm gewachsen“ ist sobald sich die Weltwirtschaft wieder stabilisiert. Den Zentralbanken dürfte es dann schwer fallen die Überschussliquidität wieder abzuziehen.

Am Wochenende wurde bekannt, dass das griechische Defizit doppelt so groß sein könnte wie zunächst angenommen. Laut einem „Spiegel“-Bericht, der sich auf erste Erkenntnisse der Troika bezieht, fehlen dem griechischen Haushalt rund 20 Mrd. Euro um die von den internationalen Geldgebern vorgegebenen Sparziele zu erfüllen.

Bei einem Treffen in Asperg bei Ludwigsburg zeigten sich erneut Differenzen zwischen Deutschland und Frankreich hinsichtlich eines Zeitplans zur Einführung einer europäischen Bankenaufsicht. Gründlichkeit sei so Merkel wichtiger als Schnelligkeit.

Montag, 24. September

Der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft ist im September den fünften Monat in Folge gesunken. Nach 102,3 Punkten im August sank der Index des Geschäftsklimas im Berichtsmonat um 0,9 auf 101,4 Punkte. Damit wurde die Markterwartung von 102,5 Punkten verfehlt. Der Index der Erwartung (nächsten sechs Monate) sank um 1,0 auf 93,2 Punkte (Prognose: 95,0 Punkte). Der Index der aktuellen Geschäftslage ging um 0,8 auf 110,3 Punkte zurück (Prognose: 111,0). Der ifo-Geschäftsklimaindex des Dienstleistungsgewerbes konnte dagegen zulegen. Das nicht saisonbereinigte Saldo des Geschäftsklimas stieg im September um 1,4 auf 14,1 Punkte. Die Lage wird von den 2.500 befragten Dienstleistern um 4,0 Punkte besser eingeschätzt als im Vormonat. Das Saldo notierte folglich bei 28,0 Punkten. Im gleichen Zeitraum sanken die Geschäftserwartungen um 1,0 auf 1,0 Punkte. Laut ifo gingen jedoch 50% der Umfragebögen noch vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum ESM ein, weshalb die aktuellen ifo-Zahlen zum Geschäftsklima verzerrt sein könnten.

Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI), ein häufig unterschätzter Indikator, fiel im August auf -0,87, nach -0,12 Punkten im Vormonat. Alle vier Überkategorien des 85 Indikatoren umfassenden CFNAI gaben im Berichtsmonat nach. Insbesondere die produktionsbezogenen Indikatoren führten den Rückgang an und sanken von +0,08 auf -0,58 Punkte. Der 3-Monats-Schnitt des CFNAI ging im August auf -0,47 Punkte zurück, nach -0,26 Punkten im Vormonat. Das war der niedrigste Stand seit Juni 2011 und der sechste Monat in Folge unter der Schwelle von Null. Ein Wert von Null spiegelt den historischen Trend des Wirtschaftswachstums der USA wieder. Negative Werte signalisieren ein Wirtschaftswachstum welches geringer als der historische Trend ist und positive Werte ein Wachstum welches höher ist.

Der Dallas Fed Index des verarbeitenden Gewerbes verbesserte sich im September etwas stärker als erwartet. Der Index, welcher die Wirtschaftsaktivität in Texas misst, stieg im Berichtsmonat auf -0,9 Punkte, nach -1,6 im Vormonat. Ökonomen erwarteten eine Verbesserung auf lediglich -1,2 Punkte. Nach dem Philly Fed Index ist der Dallas Fed Index der zweite regionale Index, der zuletzt die Markterwartung schlagen konnte.

Medienberichten zufolge prüfen Juristen von Bundesbank und EZB aktuell ob das neue Anleiheaufkaufprogramm der EZB gegen EU-Recht verstößt. Es soll abgeklärt werden ab welchem Umfang und welcher Dauer die Käufe ein Bruch geltender EU-Verträge darstellen könnten.

Dienstag, 25. September

Die Verbraucherstimmung der Schweiz trübte sich im August deutlich ein. Gegenüber dem Vormonat sank der UBS-Konsumindikator um 0,45 Punkte auf 1,03 Punkte.

Das deutsche Konsumklima stagnierte dagegen. Für Oktober prognostiziert der GfK-Konsumklimaindikator erwartungsgemäß einen Wert von 5,9 Punkten, nach bereits 5,9 Punkten im Vormonat. Die Konjunkturerwartung der befragten Verbraucher hielt sich stabil, während die Einkommenserwartung deutlich zurückging. Der entsprechende Teilindikator der Einkommensaussichten ging den dritten Monat in Folge zurück und notiert bei 23,9 Punkten. Das ist der niedrigste Wert seit Juni 2010. Der Teilindikator der Anschaffungsneigung blieb unverändert.

Im September verharrte das französische Geschäftsklima der Industrie unverändert bei 90 Punkten, nach ebenfalls 90 Punkten im August. Ökonomen prognostizierten eine leichte Verschlechterung auf 89 Punkte.

Bedingt durch gestiegene Energiepreise schnellten die spanischen Erzeugerpreise im August in die Höhe. Auf Jahressicht legten die Preise um 4,1% zu, nach lediglich 2,6% im Vormonat. Dies war deutlich mehr als die von Ökonomen erwarteten 2,7%. Im Monatsvergleich legten die Preise um 1,1% zu, nach 0,8% im Juli. Die Energiepreise legten im Berichtsmonat auf Monatssicht um 3,1% und auf Jahressicht um 12,6% zu.

Das italienische Verbrauchervertrauen scheint sich auf niedrigem Niveau zu stabilisieren. Der Index des Verbrauchervertrauens stieg im September um 0,1 Punkte auf nun 86,2 Punkte. Damit wurde die Markterwartung von 86,0 Punkten leicht geschlagen. Im Juni dieses Jahres markierte die Verbraucherstimmung in Italien ein Allzeittief bei 85,4 Punkten.

Die kanadischen Einzelhandelsumsätze legten im Juli im Monatsvergleich um 0,7% auf 39 Mrd. kanadische Dollar zu, nachdem sie im Vormonat um 0,3% zurückgingen. Das war der stärkste monatliche Anstieg seit Oktober letzten Jahres und besser als die von Ökonomen erwarteten Plus 0,2%.

Im Juli sind die US-Häuserpreise weniger stark gestiegen als von Ökonomen erwartet. Auf Monatssicht legte der viel beachtete S&P/Case-Shiller Hauspreisindex (saisonal bereinigt) um 0,4% zu. Ökonomen rechneten dagegen mit einem mehr als doppelt so starken Anstieg, nachdem die Preise im Monat zuvor noch um 0,9% zulegen konnten. Im Detail zeigt sich, dass alle der 20 Metropolregionen im Juli den dritten Monat in Folge Preisanstiege vorweisen konnten. Auf Jahressicht stiegen die Preise in 16 der 20 Städte, wobei Atlanta nach wie vor das schwächste Glied ist. Die Preise liegen hier 9,9% unter Vorjahresniveau. Die Erholung der Hauspreise setzt sich fort. Die Geschwindigkeit der monatlichen Preisanstiege geht allerdings zurück und fällt auf den niedrigsten Stand seit fünf Monaten.

Auf der Jahrestagung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) verteidigt Mario Draghi den Kurs der EZB. Die Anleihekäufe seien auf die Währungsstabilität ausgerichtet und sollen die von der Politik noch zu ergreifenden Maßnahmen unterstützen. Gleichzeitig betonte er, dass die aktuellen Maßnahmen lediglich der Überbrückung dienen und forderte die Politik auf Reformen voranzutreiben.

Das US-Verbrauchervertrauen von Conference Board stieg im September deutlich stärker als erwartet an. Nach revidierten 61,3 Punkten im August schnellte der Index auf 70,3 Punkte im Berichtsmonat. Prognostiziert wurde lediglich ein Anstieg auf 63,0 Punkte.

Spaniens wirtschaftsstärkste Region Katalonien strebt den Aufbau eines unabhängigen Staates an. Noch in diesem Jahr sollen Neuwahlen stattfinden, bei der es wohl auch um eine Unabhängigkeit der 7,5 Mio. Einwohner zählenden Region gehen soll.

Mittwoch, 26. September

Das französische Verbrauchervertrauen hat sich im September leicht abgekühlt. Wie die Statistikbehörde Insee mittteilte verringerte sich der entsprechende Index auf 85 Punkte, nach 86 Punkten im August.

Im Juli sanken dieitalienischen Einzelhandelsumsätze auf Monatssicht um saisonal adjustierte 0,2%, nach einem Plus von 0,4% im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Umsätze der Einzelhändler um nicht bereinigte 3,2%.

Vorläufigen Daten zufolge ging die deutsche Inflationsrate im September leicht zurück. Wie das Statistische Bundesamt Destatis mitteilte sank die Inflationsrate von 2,1% im August auf 2,0% im Berichtsmonat.

Die US-Neubauverkäufe blieben im August nahezu unverändert. Auf das Jahr hochgerechnet wurden im August 373.000 neue Häuser verkauft. Im Vormonat waren es 1.000 Einheiten mehr. Ökonomen hatten mit einem deutlich stärkeren Anstieg auf 380.000 Häuser gerechnet. Der Medianverkaufspreis eines Neubaus stieg im August auf 256.900 US-Dollar, was der höchste Stand seit März 2007 war. Der langfristige Chart zeigt, dass seit August 2011 die Anzahl der Verkäufe stetig zunahmen. Im historischen Vergleich befinden sich die Neubauverkäufe aber immer noch auf außerordentlich niedrigem Niveau. Ein Aufschwung ist hier nicht zu erkennen. Einen Bodenbildung jedoch schon.

Laut US Energieministerium sind die Rohöllagerbestände in der Woche vom 21. September um 2,4 Mio. Barrel auf 365,2 Mio. Barrel gesunken. Die Lagerbestände für Destillate reduzierten sich um 0,5 Mio. Barrel ebenso wie die Benzinvorräte.

Die Bundesregierung beschloss heute einen Gesetzesentwurf, der die Entschleunigung des Hochfrequenzhandels zum Ziel hat. Künftig sollen Hochgeschwindigkeits-Händler eine Zulassung vorweisen können, die sie nur bekommen wenn sie unter anderem die Algorithmen ihrer Handelssoftware offenlegen. Bei unverhältnismäßig häufigem stornieren von Orders (quote stuffing) soll die Börse Gebühren verlangen. Der Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments strebt ebenfalls eine Entschleunigung des Computerhandels an und fordert, dass ein Wertpapier mindestens 500 Millisekunden (halbe Sekunde) gehalten werden muss.

Am Vortag der Ankündigung des spanischen Haushalts für 2013 gab es bereits den zweiten Tag in Folge zum Teil gewaltsame Demonstrationen gegen weitere Sparmaßnahmen. Die Renditen 10-jähriger spanischer Anleihen stiegen wieder und schlossen den Tag bei 6,064%. Der IBEX35 ging mit -3,9% aus dem Handel. Auch andere Indizes korrigierten zum Teil deutlich.

Donnerstag, 27. September

In China sind die Gewinne von Industrieunternehmen im August den fünften Monat in Folge gesunken. Im Jahresvergleich sanken die Gewinne um 6,2% auf 381,2 Mrd. Yuan. Das ist der stärkste Rückgang dieses Jahr, nach einem Minus von 5,4% im Juli und einem Rückgang von 1,7% im Juni.

Auch die griechische Bevölkerung wehrt sich mit Demonstrationen gegen weitere Sparmaßnahmen. Am Morgen wurde verkündet, dass es eine "grundsätzliche" Einigung in der Koalition hinsichtlich weiterer von den Geldgebern geforderte Sparmaßnahmen im Umfang von fast 12 Mrd. Euro gebe. Es herrschte zunächst aber Unklarheit über die Details der geplanten Maßnahmen. Des Weiteren wies der griechische Finanzminister darauf hin, dass die Geldgeber den Plänen noch zustimmen müssen.

Die deutschen Importpreise sind im August unerwartet stark angestiegen. Gestiegene Einfuhrpreise für Energie (+6,5% zum Juli) ließen die Importpreise auf Monatssicht um 1,3% in die Höhe schnellen. Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 0,8% gerechnet, nach Plus 0,7% im Juli. Bereinigt um Erdöl und Mineralölerzeugnisse blieben die Einfuhrpreise gegenüber Juli unverändert.

Auf Jahressicht gingen die spanischen Einzelhandelsumsätze im August 2,1% zurück, nach einem revidierten Minus von 7,4% im Juli. Erwartet wurde ein Rückgang um 6,4%.

In Deutschland stagnierte die Arbeitslosenquote im September auf niedrigem Niveau. Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte stieg die Arbeitslosenzahl im Monatsvergleich saisonbereinigt um 9.000. Im Vorfeld befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 10.000 gerechnet, nach einer Zunahme der Arbeitslosenzahl um 11.000 im Vormonat. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrte im September erwartungsgemäß bei 6,8%.

Daten der EZB zeigen, dass die spanischen Bankeinlagen auch im August zurück gingen, wenn auch mit einer geringeren Geschwindigkeit. Im August sanken die Bankeinlagen um 17 Mrd. Euro auf 1,492 Billionen Euro. Das ist der niedrigste Stand seit April 2008. Im Juli wurden noch Einlagen in Höhe von 74 Mrd. Euro abgezogen.

Wie die EZB mitteilte ging die Kreditvergabe an den privaten Sektor im August deutlich zurück, während sich das Wachstum der Geldmenge M3 etwas verlangsamte. Im Jahresvergleich wuchs die Geldmenge M3 um 2,9%, nach 3,8% im Juli. Die Kreditvergabe an den Privatsektor sank im Berichtsmonat um 0,6%. Das ist der größte Rückgang seit November 2009 und fällt deutlich hinter den Markterwartungen von plus 0,1% zurück. Im Juli betrug das Minus 0,4%. Im Detail zeigt sich, dass die Kreditvergabe insbesondere an Unternehmen in Spanien und Italien schwach war, während sie in den meisten anderen Ländern der Kern-Eurozone wuchs. Aus einer separaten Meldung der Royal Bank of Scotland geht hervor, dass Mittelständler in den Peripherieländern im Schnitt 2,5% höhere Kreditzinsen zu stemmen haben als deren Pendants in der restlichen Eurozone.

Das Geschäftsklima in Italien hat sich im September aufgehellt und stieg um 1,0 auf 88,3 Punkte. Erwartet wurde eine Verbesserung um lediglich 0,2 Punkte.

In der finalen (dritten) Schätzung wurde das britische Bruttoinlandsprodukt nach oben revidiert. Wie das nationale Statistikamt mitteilte schrumpfte die Wirtschaft Großbritanniens im zweiten Quartal im Quartalsvergleich um 0,4%. In der ersten Schätzung wurde noch ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,7% und in einer zweiten Schätzung ein Rückgang um 0,5% angegeben.

Die Wirtschaftsstimmung der Eurozone hat sich im September erneut eingetrübt. Der von der Europäische Kommission errechnete Economic Sentiment Indicator (ESI) fiel um 1,1 Punkte auf 85,0 Punkte. Ökonomen mit einem unveränderten Wert von 86,1 Punkten gerechnet.

Das Geschäftsklima der Eurozone verschlechterte sich im September ebenfalls. Gegenüber dem August sank der Business Climate Indicator (BCI) um 0,16 Punkte auf minus 1,34 Punkte. Erwartet wurde hier eine Verbesserung auf minus 1,20 Punkte.

In den USA kollabierte der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im August und verfehlte bei weitem die Markterwartung. Der Absturz des Auftragseingangs war mit -13,2% auf Monatssicht der stärkste seit Januar 2009 und verfehlte die Markterwartung von -5,0% so stark wie selten zuvor. Im krassen Kontrast dazu stieg der Auftragseingang im Vormonat noch um 3,3%. Bereinigt um die schwankungsanfällige Transportbranche ("Kern-Auftragseingang") sank der Auftragseingang um 1,6%, was ebenfalls deutlich schlechter als der Marktkonsens von +0,2% war. Im Juli sanken der Auftragseingang ex Transport bereits um revidierte 1,3%. Auch im Jahresvergleich sank der Auftragseingang - das erste Mal seit Dezember 2009.

In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der Woche vom 22. September unerwartet stark gesunken. Wie das Arbeitsministerium mitteilte wurden 359.000 Anträge eingereicht, nach revidierten 385.000 Anträgen in der Woche davor (Prognose: 376.000). Der weniger schwankungsanfällige 4-Wochen-Schnitt sank auf 374.000, nach revidierten 378.500 Anträgen.

In der finalen dritten Schätzung wurde das BIP der USA deutlich nach unten revidiert. Im zweiten Quartal wuchs die Wirtschaft demnach nur um annualisiert 1,3%. Ökonomen hatten dagegen mit einer unveränderten Rate von 1,7% gerechnet. Im ersten Quartal wuchs die US-Wirtschaft noch um 2,0% und im vierten Quartal 2011 um 4,1%.

Wie die National Association of Realtors (NAR) mitteilte sanken die schwebenden Hausverkäufe in den USA stärker als erwartet. Im Monatsvergleich gingen diese um 2,6% zurück. Ökonomen hatten mit einem weniger stark Rückgang um 0,7% gerechnet, nachdem die schwebenden Hausverkäufe im Vormonat noch um 2,6% zulegten.

Spanien legte seinen Haushaltsentwurf für das kommende Jahr vor. 2013 sollen Einsparungen in Höhe von 38 Mrd. Euro vorgenommen werden. Mit neu eingeführten Steuern plant die Regierung 2013 und 2014 zudem 4,375 Mrd. Euro mehr einzunehmen. Außerdem werden dem Pensionsreservefonds 3,06 Mrd. Euro entnommen um den Finanzbedarf des Finanzministeriums teilweise zu decken. Marktstrategen sehen den neuen Haushalt kritisch, weil dieser auf unrealistischen Annahmen beruhe. So geht die Regierung beispielsweise davon ausgegangen, dass das spanische BIP im nächsten Jahr um lediglich 0,5% sinken wird. Zum Vergleich: Ökonomen der Bank of America erwarten eine Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,7%, was im Vergleich zu anderen Prognosen durchaus optimistisch erscheint.

Freitag, 28. September

In Japan ist der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes im September leicht gestiegen. Auf Monatssicht stieg der Index um 0,3 Punkte auf 48,0 Zähler und notiert damit den vierten Monat in Folge unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten.

Die japanischen Verbraucherpreise sind im August im Jahresvergleich um 0,4% gesunken, nach einem Rückgang von ebenfalls 0,4% im Juli. Die Kernverbraucherpreise (ex Nahrungsmittel) gingen um 0,3% zurück.

Wie das Ministry of Internal Affairs and Communications mitteilte ist die japanische Arbeitslosenquote im August auf 4,2% gesunken. Ökonomen hatten eine unveränderte Rate von 4,3% erwartet.

Im August ist die Industrieproduktion in Japan vorläufigen Daten zufolge stärker als erwartet gesunken. Auf Monatssicht sank der Ausstoß der Industrie um 1,3%, nach einem Rückgang von 1,0% im Vormonat. Erwartet wurde ein Rückgang von lediglich 0,5%. Im Jahresvergleich sank der Output um 4,3%. Der Abkühlung der Industrie scheint sich zu beschleunigen.

Im Gegensatz legten die japanischen Einzelhandelsumsätze im August überraschend stark zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Umsätze um 1,8% auf 11,141 Billionen Yen. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Minus von 0,2% gerechnet, nachdem die Umsätze im Vormonat um 0,8% zurückgingen.

Endgültigen Zahlen zufolge stagnierte die französische Wirtschaft wie erwartet im zweiten Quartal.

Der Umsatz der deutschen Einzelhandelsunternehmen stieg um August weniger stark als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat legten die Erlöse 0,3% zu, nach einem revidierten Rückgang von 1,0% im Juli. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,5%. Im Jahresvergleich sanken die Umsätze um 0,8%.

Das Schweizer Konjunkturbarometer des Instituts KOF stieg im September überraschend. Wie die Konjunkturforscher mitteilten verbesserte sich der Index von 1,59 Punkten im Vormonat auf 1,67 Punkte im September. Im Vorfeld befragte Ökonomen hatte mit einem leichten Rückgang auf 1,57 Punkte gerechnet. Die aktuelle Entwicklung werde unter anderem von einer robusten Konsumlaune getragen.

Einer Vorabschätzung zufolge ist die Inflationsrate in der Eurozone im September auf 2,7% gestiegen. Dieser Wert liegt deutlich über der Markterwartung von 2,4%. Im August betrug die Jahresteuerungsrate 2,6%.

Die kanadische Wirtschaft wuchs im Juli schneller als von Ökonomen erwartet. Gegenüber den Vormonat legte das BIP um 0,2% zu, nach einem Plus von revidierten 0,1% im Vormonat. Im Vorfeld wurde ein Anstieg um erneut 0,1% erwartet.

Im August sind die persönlichen Einkommen der US-Bürger auf Monatssicht um 0,1% gewachsen (Prognose: 0,2%), nach einem revidierten Zuwachs von 0,1% im Vormonat. Die Konsumausgaben stiegen erwartungsgemäß um 0,5%, nach einem Plus von 0,4% im Juli. Der Verbraucherpreisindex PCE legte im Monatsvergleich um 0,4% zu (Prognose: 0,5%), nachdem er im Monat zuvor stagnierte. Der um Lebensmittel und Energie bereinigte PCE-Kernindex stieg erwartungsgemäß um 0,1%.

Der Einkaufsmanagerindex der Fed-Region Chicago gab im September überraschend stark nach. Nach einem Indexstand von 53,0 Punkten im Vormonat sank der Index auf 49,7 Punkte im Berichtsmonat, den niedrigsten Stand seit 3 Jahren (Prognose: 53,0 Punkte). Fünf der sieben Teilindizes gaben im Berichtsmonat nach. Dieser Index beinhaltet das verarbeitende Gewerbe sowie das nicht-verarbeitende Gewerbe.

Das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan wurde nach endgültigen Daten aus der zweiten Hälfte des Septembers nach unten revidiert. In der ersten Schätzung Mitte des Monats wurde noch ein Wert von 79,2 Punkten ausgegeben. Dieser wurde nun auf 78,3 Punkte revidiert und verfehlte somit die Markterwartung von 79,0 Punkten leicht.

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