Chancen am indischen Aktienmarkt

Paris (GodmodeTrader.de) - Zum Ende des vergangenen Jahres hatte Indien gleich zwei Schocks zu verkraften. Sowohl die umstrittene Bargeldreform von Premierminister Narendra Modi als auch die vom neuen US‐Präsidenten Donald Trump angekündigte protektionistische Handelspolitik der USA setzten die Märkte unter Druck. Die Folge: Der indische Leitindex Sensex rutschte ab und gab damit all jenen Recht, die der indischen Wirtschaft ein schwieriges Jahr 2017 vorhersagten, wie es in einer aktuellen Publikation von Lyxor Asset Management heißt.

Inzwischen habe sich die Stimmung wieder deutlich aufgehellt. Ablesen lasse sich dies unter anderem am Börsenindex Sensex. Dieser sei in den vergangenen vier Monaten um über 14 Prozent gestiegen und habe damit Mitte März mit 29.648 Punkten ein Rekordhoch erreicht. „Die Anleger haben nach einer kurzen Zeit der Verunsicherung erneut Vertrauen in den indischen Aktienmarkt gefasst“, sagt Heike Fürpaß‐Peter vom französischen ETF‐Anbieter Lyxor.

Dazu habe auch der klare Sieg der Partei von Premierminister Modi bei den indischen Regionalwahlen im Bundesstaat Uttar Pradesh Mitte März beigetragen. Mit etwa 200 Millionen Einwohnern sei der Bundesstaat etwa so groß wie Brasilien. Modi‘s Partei habe 311 von 403 Sitzen erobern können und habe damit sogar die positivsten Wahlprognosen übertroffen. „Damit ist das politische Risiko eines Scheiterns deutlich geringer geworden“, so Fürpaß‐Peter. „Modi dürfte gestärkt in die verbleibende Amtszeit bis zur Wahl 2019 gehen.“

Auch die wirtschaftliche Perspektive des Subkontinents sei grundsätzlich intakt. „Die Bargeldreform hatte nur geringe Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten“, schreiben die Volkswirte der Societe Generale in ihrem aktuellen Marktbericht. Für dieses Jahr rechnen sie mit einem Wachstum der indischen Wirtschaft von 7,3 Prozent. Für das nächste Jahr sehen sie das Wirtschaftswachstum bei 7,6 Prozent. Noch vor China sei Indien damit globaler Wachstums‐Champion. Unterstützt werde die Konjunktur unter anderem durch den Konsum einer wachsenden Mittelschicht. Auch die Beschleunigung des Infrastrukturprogramms der Regierung dürfte der Wirtschaft neue und wichtige Impulse geben. Das Finanzministerium habe unlängst die entsprechenden Mittel deutlich nach oben angehoben, heißt es weiter.