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10:06 Uhr, 02.07.2012

CH: Einkaufsmanagerindex überraschend gestiegen

Aarau/Zürich (Godmode-Trader.ch) - Der schweizerische Einkaufsmanagerindex ist im Juni auf saisonbereinigter Basis überraschend auf 48,1 Punkte gestiegen. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Rückgang auf 44,3 Zähler gerechnet, nachdem der Index im Mai bei 45,4 Punkten notiert hatte.

Die schweizerische Industrie reagiert auf die Achterbahnfahrt der Eurokrise mit Zurückhaltung, wie die Herausgeber des Index, der Fachverband für Einkauf und Supply Management procure.ch und die Credit Suisse am Montag mitteilten. Der PMI-Index oszilliere seit mittlerweile zehn Monaten mehr oder weniger knapp unterhalb der 50-Punkte-Schwelle. Einzig im März dieses Jahres habe er kurz in der Wachstumszone geschlossen, hieß es. „Damit dürfte sich die Industriekonjunktur in den kommenden Monaten leicht abschwächen“, so procure.ch/Credit Suisse.

Für Lichtblicke sorgte laut Mitteilung die gesteigerte Produktion. Die Subkomponente „Produktion" erreichte mit 51,1 Punkten die Wachstumszone. Doch diese Produktionssteigerung erfolgte, obwohl der Auftragsbestand seit drei Monaten deutlich rückläufig ist (Subkomponente „Auftragsbestand" im Juni 45,4 Zähler). Zudem kauften die Unternehmen erneut weniger ein und bauten die Bestände an Vorprodukten weiter ab. Die entsprechenden Subkomponenten „Einkaufsmenge" und „Lager Einkauf" schlossen auf 43,5 bzw. auf 44,7 Zählern. Auch blieb der Lagerbestand an Fertigprodukten annähernd unverändert („Lager Verkauf" 50,5 Punkte), was laut procure.ch/Credit Suisse nicht für eine starke Nachfrage spricht.

Angesichts der schwierigen Ausgangslage seien die Unternehmen in ihrer Personalpolitik äußerst vorsichtig, hieß es weiter. Seit mittlerweile neun Monaten werde der Personalbestand und damit die Kapazitäten langsam abgebaut. „Dies mag auch der Grund für die im Juni leicht längeren Lieferfristen gewesen sein (Subkomponente „Lieferfristen" 53,1 Zähler). Erst ein Befreiungsschlag in der Eurokrise könnte den schleichenden Negativtrend stoppen“, so procure.ch/Credit Suisse.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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