Kommentar
06:05 Uhr, 03.09.2024

Centrifuge stellt Institutional Lending Markt für RWAs vor

Es ist nicht nur der erste Lending-Markt mit multiplen RWAs als Collateral, sondern auch der erste Einsatz der Coinbase Verifications in DeFi.

Willkommen bei Blockstories, wo wir ganz gerührt über die großartige Unterstützung sind, die wir im Zuge unserer Blockstories Plus Ankündigung erfahren haben. Mille grazie!

Falls ihr die Ankündigung noch nicht gelesen habt: hier entlang!

Unsere Themen heute:

  • 🏦 Centrifuge stellt Institutional Lending-Markt für RWAs vor
  • 💬 Telegrams Geschäftszahlen zeigen Krypto-Abhängigkeit
  • 🌍️ GEODNET: Präzisere GPS-Daten durchs Crowdsourcing
  • 🤔 Blobs: Ethereums strategischer Fehler?

Stand: 03.09. 00:01 Uhr

Der August ist in den Büchern, auf in den September. Der verspricht zwar historisch betrachtet eher eine schwache Kursperformance, wird durch den kommenden Zinsentscheid und die erste TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump allerdings entscheidend beeinflusst werden.

Besonderes Augenmerk liegt deswegen auf den US-Arbeitsmarktdaten, die am 06. September veröffentlicht werden. Der Markt erwartet derzeit einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen von 4,3% auf 4,2%. Und weil wir gerade aus Angst vor einer Rezession in einer “Goods News = Good News” Phase sind, wird der Markt voraussichtlich positiv reagieren, wenn der Erwartungswert bestätigt oder gar unterboten werden kann.

Etwas schockierend waren die ETH-ETF Zahlen vom vergangenen Freitag. Sie wiesen 0 USD an Zu- und Abflüssen aus. ETH hat einen neuen Tiefpunkt im Investorensentiment erreicht. Davon zeugen auch die zuletzt abnehmenden Handelsvolumina der ETFs, die selbst im relativen Vergleich zu den Bitcoin-ETFs enttäuschen.

Jetzt kann nur noch ein PumpDotFun-Klon die Mutter aller Smart Contract Plattformen retten (Ironie off). Ein solcher hat gestern zum Wochenstart erheblichen Zulauf erfahren. Unter den Namen Ethervista ermöglicht dieser, neue Tokenpaare einfacher zu launchen. Das Vorbild, Solanas Memecoin-Plattform PumpDotFun, hat am Wochenende übrigens die 100 Millionen USD Umsatzmarke überschritten - 217 Tage nach Launch. Fallen euch Startups ein, die schneller 9-stellig umgesetzt haben?


Centrifuge stellt Institutional Lending-Markt für RWAs vor

Seit Jahresbeginn hat sich die Marktkapitalisierung tokenisierter US-Staatsanleihen auf 2,1 Milliarden USD nahezu verdreifacht. Neben der steigenden Nachfrage nach sicheren Renditen trugen auch mehrere DeFi-Integrationen maßgeblich zum Wachstum dieser Produkte bei.

Auf Integrationen mit Lending-Protokollen mussten Investoren bislang jedoch warten - bis jetzt. In der vergangenen Woche kündigte das Berliner Startup Centrifuge den Launch eines Lending-Marktes für tokenisierte US-Staatsanleihen auf Base an.

Es handelt sich gleichzeitig um den ersten Lending-Markt, der Coinbase’ Verification Service nutzt, um die Identität der Nutzer zu verifizieren. So wird sichergestellt, dass institutionelle Marktteilnehmer nur mit geprüften Gegenparteien interagieren und damit wichtige Compliance-Richtlinien erfüllen.

Morpho und T-Bill-Trio

Bei der Wahl der Lending-Plattform entschied sich Centrifuge für Morpho, das im Laufe des Jahres zum sechstgrößten Lending-Protokoll aufsteigen konnte und über isolierte Märkte verfügt. Dadurch kann Centrifuge nicht nur den Zugang mittels Coinbase Verifications beschränken, sondern auch Risikoparameter und die jeweiligen Sicherheiten und Kreditvermögenswerte eng definieren.

Dass sich Centrifuge für einen isolierten Markt mit drei verschiedenen tokenisierten Staatsanleihen-Produkten (Anemoy, Midas & Hashnote) entscheidet, begründet Mitgründer Lucas Vogelsang mit den Vorzügen gebündelter Liquidität.

Eine neue Ära für Institutional Lending?

Für institutionelle Investoren wird es künftig deutlich attraktiver, Kapital onchain zu halten, da sie ihre Geldmarktfonds nicht mehr liquidieren müssen, um sofortigen Zugang zu Liquidität zu erhalten.

Für DeFi ist dies ein weiterer wichtiger Schritt, um aus den Kinderschuhen herauszuwachsen und die notwendige Infrastruktur zu schaffen, um mehr institutionelle Akteure anzuziehen.


  • Financial Times veröffentlicht Telegrams letztjährige Geschäftszahlen. Demnach soll der Messaging-Dienst Ende 2023 digitale Vermögenswerte im Wert von 400 Millionen USD gehalten haben. Außerdem sollen krypto-bezogene Einnahmen, unter anderem der Verkauf von "Digital Collectibles", rund 148 Millionen USD eingebracht und somit knapp 40% des jährlichen Umsatzes des Unternehmens ausgemacht haben.📈
  • Cardano vollzieht lang ersehntes "Chang"-Upgrade. Ab sofort wird die Entwicklung des Netzwerks vollständig von $ADA-Tokenholdern anstatt der Entwicklungsunternehmen hinter der Layer-1 bestimmt. Vorsichtshalber bleiben die Befugnisse der Community in den kommenden 90 Tagen jedoch zunächst leicht eingeschränkt.🔼
  • Lightspark stellt “Lightspark Extend” vor. Das neue Feature erlaubt es sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen, Bitcoin-Überweisungen auf US-Bankkonten über Bitcoins Lightning-Netzwerk zu tätigen. Ermöglicht wird das Ganze durch Lightsparks Universal Money Address (UMA) Technologie.⚡️
  • Ticketing-Unternehmen verkündet Entwicklung einer eigenen Layer-1. Gemeinsam mit der Web3-Ticketing-Plattform Tixbase möchte das führende türkische Ticketing-Unternehmen Passo einen Marktplatz für Event-Tickets auf einem eigenen Avalanche Subnet lancieren.🎫
  • Mehr Infos zu Trumps neuem DeFi-Projekt werden bekannt. Gemäß den Metadaten der Webseite von "World Liberty Financial" heißt es, dass die Plattform seinen Nutzern den Zugang zu "high yield opportunities" in DeFi verschaffen möchte. Wann die Plattform live gehen wird, ist bisher nicht bekannt.🤔
  • Arbitrum Stylus geht heute live. Durch das Upgrade können Smart Contracts auf der Layer-2 künftig mithilfe bekannter Programmiersprachen wie Rust und C++ entwickelt werden. Hier findet ihr unsere Erklärung zu Stylus.🚀

zum Angebot


GEODNET: Präzisere GPS-Daten durchs Crowdsourcing

Quelle: Dune

Mit einem Umsatz von rund 125.000 USD zählte das GEODNET im August zu den umsatzstärksten DePIN-Netzwerken. Damit spielt es in einer Liga mit den bisher größten DePIN-Protokollen wie Helium und Hivemapper.

Das Global Earth Observation Decentralized Network (GEODNET) ist ein DePIN-Protokoll auf dem Polygon-Netzwerk, das seinen Nutzern hochpräzise GPS-Daten zur Verfügung stellt.

Das Ausgangsproblem: Aufgrund von Verzerrungen bei der Signalübertragung weisen herkömmliche Satellitendaten eine Ungenauigkeit von bis zu drei Metern auf.

  • Zahlreiche Anwendungsfälle, wie das autonome Fahren sowie die Landesvermessung, benötigen jedoch wesentlich präzisere Daten.

Eine Lösung dafür bietet ein Verfahren namens Echtzeitkinematik, mit der die Abweichungen der GPS-Daten auf wenige Zentimeter minimiert werden können.

  • Laut dem GEODNET-Gründer Mike Horton erweist sich der Aufbau der dafür notwendigen Infrastruktur auf traditionellem Wege jedoch als äußerst kostspielig und langwierig.
  • Neben der Notwendigkeit individueller Vereinbarungen mit Betreibern von Sendemasten entstehen auch hohe Kosten für die Installation und Miete der erforderlichen Geräte.

GEODNET setzt stattdessen auf einen Crowdsourcing-Ansatz, bei dem Privatpersonen durch die Emission von $GEOD-Tokens motiviert werden, einen Satelliten-Miner zu erwerben und auf ihren Hausdächern zu installieren.

Um den Tokenpreis langfristig zu stützen, werden 80% der durch den Datenverkauf generierten Einnahmen genutzt, um $GEOD auf dem freien Markt zu erwerben und anschließend zu burnen.

Fun Fact: Für einen höheren Token-Burn könnten schon bald US-Landwirte sorgen.

  • In der vergangenen Woche gab GEODNET eine Partnerschaft mit dem US-Landwirtschaftsministerium (USDA) bekannt.
  • Demnach soll der Zugriff auf GEODNETs Daten vor allem kleinen landwirtschaftlichen Betrieben bereitgestellt werden und ihnen dabei helfen, ihre Prozesse bei der Präzisionslandwirtschaft zu optimieren und die damit verbundenen Kosten erheblich zu reduzieren.

Zoom out: Spätestens seit Helium in den letzten 30 Tagen einen Kursanstieg von knapp 67% verzeichnet hat und damit zu den Top-Performern des Kryptomarktes zählt, richten viele Investoren ihre Aufmerksamkeit auf den DePIN-Sektor. Worauf sie in ihrer Bewertung schauen? Auf wachsende Nachfrage, dadurch steigende Umsätze sowie Tokenomics, die diese Einnahmen bestmöglich für Netzwerkteilnehmer einfangen.


ODOS | Unbekannt | Series A : Intent-basierter DEX-Aggregator.


Hat Ethereum einen strategischen Fehler begangen?

Was ist passiert: Dass ETH in den letzten sechs Monaten im relativen Vergleich zu BTC (-22%) und SOL (-29%) deutlich underperformt hat, liegt nach Auffassung einiger Marktteilnehmer auch an den stark rückläufigen Einnahmen durch Transaktionsgebühren, die nach Monaten der Deflation wieder zu einer inflationären Entwicklung der ETH-Supply geführt haben (s. Chart des Tweets).

Neben einem geringeren Aktivitätsniveau auf Ethereum selbst ist dieser Rückgang auch auf das Dencun-Upgrade vom 13. März zurückzuführen, das mit der Einführung des neuen Datentyps “Blobs” die Kosten für Layer-2s, Transaktionsdaten auf Ethereum zu übermitteln, erheblich reduzierte.

In einem ausführlichen Thread erklärte Doug Colkitt, der Gründer des DeFi-Protokolls Ambient Finance, am Wochenende, warum Ethereum seiner Meinung nach auch künftig nur begrenzt von der steigenden Aktivität auf Layer-2-Netzwerken profitieren wird.

Zoom in:

  • Ethereum habe gegenüber Layer-2s einen strukturellen Nachteil, da Nutzer für Transaktionen auf Layer-2s zahlen und Ethereum als Data Availability Layer lediglich die komprimierten Transaktionsdaten erhält. Während für Ethereum dadurch jede Layer-2-Transaktion finanziell den gleichen Wert hat, können Layer-2s durch Priority Fees Preisdifferenzierung betreiben und die unterschiedlichen Zahlungsbereitschaften ihrer Nutzer besser abschöpfen.
  • Colkitt sieht Ethereums entscheidenden strategischen Fehler in der einseitigen Fokussierung auf die Skalierung von Layer-2s. Stattdessen hätte man parallel auch Ethereum selbst skalieren sollen, um hochwertige ökonomische Aktivität auf Ethereum zu halten und weniger wertvolle Aktivitäten auf Layer-2s auszulagern.

Was andere sagen:

  • Andere bekannte Gründer wie David Phelps und Sam Kazemian argumentierten, dass Ethereum nicht wie ein Unternehmen anhand seiner Umsätze bewertet werden sollte, sondern ETH anhand seines monetären Wertes bemessen werden sollte, der mit der steigenden Nutzung von ETH in Layer-2-Netzwerken wächst.
  • Wei Dai vom Wagniskapitalgeber 1kx schlug wiederum vor, dass Ethereum echte Netzwerkeffekte für seine Layer-2s erzeugen müsse, um seine Preissetzungsmacht gegenüber Layer-2s zu erhöhen. Als Beispiel führte er Möglichkeiten an, wie Ethereum die Layer-2s besser miteinander vernetzen könne, um die Fragmentierung der einzelnen Netzwerke aufzubrechen.

Zwischen den Zeilen: In Abwesenheit einheitlicher Bewertungsmodelle, auf die sich die Krypto-Industrie einigen kann, beeinflussen vor allem Narrative das Marktgeschehen. Dass dabei einige Teile der Ethereum-Community in den vergangenen Jahren des Narrativ des “ultrasound money” nährten, wird ihr nun in Zeiten anhaltender Inflation zum Verhängnis.

Weitere aktuelle Diskurse:

  • Sollte Polymarket eine eigene Chain launchen? | Pro 1, Contra 1, Contra 2
  • Generieren Real-World Assets überhaupt einen Wert für Blockchain-Netzwerke? | Thread
  • Sind Solana Layer-2s “cooler” als Ethereum Layer-2s? | Thread

Im Zuge des Banns von X in Brasilien werden Virtual Private Networks (VPNs) derzeit heiß diskutiert. Wir haben deswegen mit Sebastian Bürgel, den Gründer des HOPR Network sowie Verantwortlichen für die Entwicklung des Gnosis VPN, zu den Vorteilen dezentraler VPNs gesprochen.


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