Analyse
11:30 Uhr, 15.07.2015

CELGENE - Aktie sprintet nach Übernahme an das Allzeithoch

So etwas sieht man eher selten. Die Celgene-Aktie drehte gestern nachbörslich auf, obwohl das Management eine milliardenschwere Übernahme bekannt gegeben hat. Anleger können sich freuen. Erst vor Kurzem haben wir Celgene in einem Artikel ausführlich besprochen.

Erwähnte Instrumente

  • Celgene Corp.
    Kursstand: 122,85 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Celgene Corp. - Kurs: 122,85 $ (NASDAQ)

Zwei User auf unserer Investment- und Analyseplattform Guidants haben mich gestern am späten Abend noch auf einen wichtigen Deal in der Biotech-Branche hingewiesen. Da ich die Branche erst vor Kurzem ausführlich auf dem GodmodeTrader vorgestellt hatte, freut es mich besonders, dass sich die aufwendige Recherchearbeit gelohnt hat. Den Artikel mit dem Titel "US Biotechs - Der Megatrend meiner Generation" finden Sie hier.

Was ist passiert? Gestern Abend meldete das stark im Onkologiebereich aufgestellte Biotech-Unternehmen Celgene, man wolle den Branchenkollegen Receptos für 232,00 $ je Aktie oder 7,2 Mrd. $ in bar übernehmen. Mit der Übernahme will das Management Celgenes Produktpipeline im Bereich Immunologie und entzündliche Erkrankungen diversifizieren. Die Transaktion soll sich vor allen Dingen langfristig ab dem Jahr 2019 auszahlen. Celgene hat es auf Ozanimod abgesehen, Receptos' Hoffnungsträger Nummer 1. Der Wirkstoff durchläuft aktuell mehrere klinische Phase-III-Studien, unter anderem bei Multipler Sklerose und Morbus Crohn und dürfte in den Jahren 2017 und 2018 wichtige Daten liefern. Ein Markteintritt des Medikaments ist ab dem Jahr 2018 denkbar.

Prognosen erhöht

Celgene will alle Receptos-Aktien in den kommenden Monaten für 232,00 $ erwerben. Die Transaktion soll noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden.

Celgene hat gestern auch vorläufige Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Demnach stieg der Umsatz von 1,873 auf 2,278 Mrd. $ deutlich um 22%. Der Gewinn je Aktie kletterte sogar überproportional um 37% verglichen mit der Vorjahresperiode auf 1,23 $. Die Prognose für das Gesamtjahr, was den Umsatz betrifft, wurde mit 9 bis 9,5 Mrd. $ bestätigt. Der Gewinn je Aktie soll nun höher ausfallen und zwischen 4,75 und 4,85 $ betragen. Ursprünglich hatte das Management 4,60 bis 4,75 $ in Aussicht gestellt.

Für Investoren interessant: Celgene hob auch den Langfristausblick an. Demnach dürften die Erlöse im Jahr 2020 über 21 Mrd. $ liegen nach zuvor prognostizierten 20 Mrd. $. Der Gewinn je Aktie dürfte sich auf 13,00 $ vervielfachen. Bislang belief sich die Guidants auf 12,50 $ je Aktie.

Keine Kursabgaben bei Celgene

Die Kursreaktion bei der Aktie von Receptos ist verständlicherweise sehr positiv. Der Wert näherte sich im nachbörslichen Handel dem Übernahmeangebot von 232,00 $ an. Wer hier dabei war, kann sich glücklich schätzen. Einen schöneren Kursverlauf kann es kaum geben.

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Interessanter ist da schon die Kursreaktion bei dem Papier von Celgene. Denn auch die Celgene-Aktie legte nachbörslich deutlich zu. In der Regel sorgen Übernahmen bei der übernehmenden Firma zunächst für Kosten und Unsicherheit bei den Anlegern, ob sich die Transaktion auch auszahlen wird. Das mündet meist in Kursverluste. Das Celgene-Management scheint diese Ängste bei den Anlegern aber ausgeräumt zu haben. Der strategische Schachzug wird von den meisten Analysten positiv gesehen. So sei der Aufschlag auf den Receptos-Kurs überschaubar, der Preis demnach nicht überzogen.

Bereits gestern hatte die Celgene-Aktie mit dem Anstieg über den Widerstand bei 121,47 $ ein technisches Kaufsignal ausgelöst. Unser Kursziel von 129,06 $ aus der Juni-Analyse dürfte heute erreicht werden, sollte der Wert die nachbörsliche Tendenz halten können. Ein Ausbruch auf ein neues Allzeithoch wäre mittel- bis langfristig sehr bullish. Das nächste Kursziel lässt sich in diesem Fall mit 138,00 $ angeben. Insgesamt bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass unter den Biotech-Largecaps in den USA eine Celgene fundamental wie technisch derzeit meine Nummer 1 wäre.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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