Analyse
14:14 Uhr, 20.11.2019

CELGENE/BRISTOL-MYERS SQUIBB - Morgen letzter Handelstag von CELGENE!

Eine Biotech-Ära geht morgen zuende. Der Branchendino Celgene wird komplett von Bristol-Myers Squibb geschluckt, die Celgene-Aktie delistet. Wir werfen einen Blick auf beide Papiere.

Erwähnte Instrumente

  • Celgene Corp.
    Kursstand: 108,130 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bristol-Myers Squibb Co.
    ISIN: US1101221083Kopiert
    Kursstand: 56,480 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Celgene Corp. - Kurs: 108,130 $ (NASDAQ)
  • Bristol-Myers Squibb Co. - WKN: 850501 - ISIN: US1101221083 - Kurs: 56,480 $ (NYSE)

Nun ist es also soweit: Nach langem Warten aufgrund fehlender regulatorischer Freigaben wird der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb (BMS) die Übernahme des Biotech-Konzerns Celgene am morgigen Donnerstag formal abschließen. Auch wird die Celgene-Aktie morgen bereits nicht mehr handelbar sein, die Amerikaner sind in diesen Angelegenheiten immer recht fix. Was der ein oder Anleger vielleicht kopfnickend zur Kenntnis nimmt, bedeutet für Biotechfans wie mich das Ende einer Ära. Denn das Unternehmen Celgene wie auch dessen Aktie stellte eine absolute Erfolgsgeschichte dar. Noch zur Jahrtausendwende handelte der Wert zurückgerechnet um die 2 USD je Aktie. Gestriger Schlusskurs: 108 USD. Das entspricht in diesen knapp 20 Jahren einem Wertzuwachs von über 5.000 %.

Anleger werden folglich mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den morgigen Handelstag blicken. Denn zwar verschwindet mit dem Namen Celgene ein Aushängeschild der Biotech-Szene, die Story lebt mit Bristol-Myers Squibb aber weiter. Interessanterweise stellt die Celgene-Aktie zum Abschluss seines Listings auch die Charties zufrieden. Denn die Aufwärtsbewegung der vergangenen Monate erreichte exakt noch einmal den Widerstand bei 110,80 USD.

Celgene-Aktie (Wochenchart)
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50 USD + eine Aktie von Bristol-Myers Squibb

Was passiert morgen, wenn Anleger noch Aktien von Celgene im Depot halten? Die Aktien werden ausgebucht. Im Gegenzug erhalten Anleger 50 USD in Cash und eine Aktie von Bristol-Myers Squibb. Darüber hinaus wurde vereinbart, dass Celgene-Aktionäre, sollte das Unternehmen gewisse Meilensteine erreichen, auch noch die Möglichkeit auf Bonuszahlungen besitzen.

Das Thema Celgene ist damit quasi beendet, blicken wir also nach vorne und auf den neuen Pharmariesen Bristol-Myers Squibb. Analysten gehen davon aus, dass das kombinierte Unternehmen im kommenden Jahr über 42 Mrd. USD umsetzen und rund 4,50 USD je Aktie verdienen wird. Die Dividende wird auf 1,68 USD je Aktie geschätzt, was auf eine Dividendenrendite von knapp 3 % hinausläuft. Das KGV beträgt 13, das KUV 2,2. Das sind durchaus ansprechende Kennzahlen.

Details zum Zusammenschluss von Celgene und BMS finden Sie in dieser Präsentation.

Einige Eckpunkte:

  • Der neue Konzern wird die Nummer 1 im Onkologie & Hämatologiesektor sein.
  • Auch ist man nach dem Zusammenschluss die Nummer 1 bei Herz-Kreislauf-Medikamenten.
  • Zehn Produke befinden sich in der letzten klinischen Phase III.
  • Sechs neue Produkte dürften zeitnah auf den Markt kommen.
  • Das Synergiepotenzial beziffert BMS auf insgesamt über 20 Mrd. USD.
  • Umsatz und Gewinn sollen jedes Jahr bis 2025 zulegen.
CELGENE-BRISTOL-MYERS-SQUIBB-Morgen-letzter-Handelstag-von-CELGENE-Chartanalyse-Bastian-Galuschka-GodmodeTrader.de-2

Quelle: Bristol-Myers Squibb

Jahr 2018 2019e* 2020e*
Umsatz in Mrd. USD 22,56 24,26 42,15
Ergebnis je Aktie in USD 3,98 4,35 4,50
KGV 14 13 13
Dividende je Aktie in USD 1,60 1,64 1,68
Dividendenrendite 2,83 % 2,90 % 2,97 %
*e = erwartet

Aus charttechnischer Sicht ist die Aktie von Bristol-Myers Squibb inzwischen ebenfalls wieder einen Blick wert. Wir hatten den Wert wiederholt in den Wunschanalysenvideos besprochen und konnten die Aufwärtsbewegung relativ gut begleiten. Zunächst das übergeordnete Chartbild.

Die Aktie hat eine beeindruckende Rally hinter sich. Die Aufwärtsbewegung von 2008 bis 2016 brachte einen Anstieg von 16 auf 77 USD mit sich. Das Allzeithoch bei knapp 79 USD wurde allerdings weder erreicht noch übertroffen. Ausgehend von diesem Niveau startete eine ausgeprägte Korrektur, die die Aktie wieder an den EMA200 im Monatschart zurückführte. Die Korrektur weist Züge einer Flagge auf, ist also im Big Picture trendbestätigend zu werten. Mit diesem Wissen im Hintergrund könnte man die Aktie durchaus als langfristigen Kauf mit Zielen über 79 USD ansehen. Dies gilt, solange das Jahrestief bei 42,48 USD hält.

CELGENE-BRISTOL-MYERS-SQUIBB-Morgen-letzter-Handelstag-von-CELGENE-Chartanalyse-Bastian-Galuschka-GodmodeTrader.de-3

Was das kurz- bis mittelfristige Bild anbelangt, hilft der Blick auf den Wochenchart. Dort hat der Wert mit der sehr erfreulichen Entwicklung der vergangenen Wochen den Korrekturtrend erst einmal gedreht. Der erste wichtige Schritt war das Überwinden des Zwischenhochs bei 49,55 USD, der zweite Schritt der Anstieg über die Hochs bei 54,80 USD.

Ein Rücksetzer auf den jetzt neuen Support bei 54,80 USD könnte antizyklische Einstiegschancen auf der Long-Seite ergeben. Platz wäre in der Folge bis zum mittelfristigen Abwärtstrend bei 62 USD. Festigen würde den Aufwärtstrend ein Ausbruch über diese Trendlinie und in der Folge Kurse über den Hochs bei 63,69 und 70,00 USD. Da im Wochenchart bislang markante höhere Zwischentiefs fehlen ist das Risiko im Vorfeld schwer eingrenzbar. Zwingend müssten Absicherungen unter dem Jahrestief liegen. Wer engere Stopps verwenden möchte, kann sich auch am Kursniveau bei 49,55 USD, also dem ersten Ausbruchsniveau, orientieren.

Bristol-Myers-Squibb-Aktie (Wochenchart)
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Fazit: So wehmütig der ein oder andere der Celgene-Aktie vielleicht hinterherblicken wird, so positiv kann und darf man in die Zukunft blicken. Die Story um Bristol-Myers Squibb ist spannend, die Bewertung der Aktie attraktiv. Langfristig dürfte das Unternehmen vom Zusammenschluss mit Celgene profitieren. Und auch der Chart liefert die Möglichkeit mittel- bis langfristig steigender Kurse. Wenn es sehr gut läuft, sogar neuer Allzeithochs.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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