Kommentar
06:05 Uhr, 25.02.2025

Bybit: Die Folgen des Milliardenraubs

5 Fragen – 5 Antworten zum größten Hack der Krypto-Geschichte.

Willkommen bei Blockstories Lite. Diese Themen stehen heute auf der Agenda:

  • SOL verliert weiterhin an Boden
  • Deka rollt Krypto-Angebot aus
  • Die Folgen des Bybit-Hacks
  • Euler v2: Wie ein Phönix aus der Asche

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MARKTKOMMENTAR

Mit dem gestrigen Tag hat SOL alle Kursgewinne seit der Trump-Rallye Anfang November wieder eingebüßt. Vom Allzeithoch am 19. Januar aus gerechnet steht der Kurs nun 48% im Minus. Das Abflauen des Memecoin-Hypes und Bedenken über bevorstehende Token-Unlocks setzen dem einstigen Top-Performer der letzten zwei Jahre spürbar zu.

SOL seit Beginn der Trump-Rallye

Verstärkt wurde das negative Investment-Sentiment durch die am Freitag veröffentlichten Wirtschaftsdaten, die zu einem Abverkauf an den Aktienmärkten führten.

Quelle: Bloomberg

Quelle: Bloomberg

Märkte handeln stets vorausschauend und spiegeln Erwartungen an die Zukunft wider. Derzeit dominiert jedoch Unsicherheit über den makroökonomischen Ausblick, was die Volatilität hoch hält. Diese Phase dürfte anhalten, bis neue Daten mehr Klarheit schaffen.


NEWS FLASH

Krypto

TradFi

  • Citadel Securities plant Krypto-Einstieg. Bloomberg zufolge möchte der amerikanische Market-Maker seine Dienstleistungen an Coinbase, Binance und Crypto.com anbieten.🏦
  • DekaBank rollt Krypto-Angebot aus. Ab sofort bietet die Bank ihren institutionellen Kunden sowohl den Handel als auch die Verwahrung von Kryptowährungen an. Mit einem verwalteten Vermögen von rund 368 Milliarden Euro zählt sie zu den größten Wertpapierdienstleistern Deutschlands.🇩🇪

TOP STORY

Bybit: Die Folgen des größten Krypto-Hacks

Es ist der bis dato größte Hack der Krypto-Geschichte.

Am frühen Freitagnachmittag entwendeten Hacker 1,4 Milliarden USD in ETH von Bybit, der weltweit zweitgrößten Kryptobörse.

Die Verantwortlichen? Die nordkoreanische Lazarus-Gruppe.

Ein Blick auf die Hintergründe und Folgen des Angriffs.

5 Fragen – 5 Antworten

1️⃣ Was ist genau schiefgegangen?

Bybit unterlag einer sogenannten Frontend-Spoofing-Attacke: Die Hacker manipulierten die Transaktionsoberfläche, die Bybits Sicherheitsteam zur Freigabe von Überweisungen nutzte.

Das war möglich, weil sie im Vorfeld die Computer der betreffenden Mitarbeiter mit Schadsoftware infizierten, die dafür sorgte, dass die Benutzeroberfläche eine harmlose Transaktion anzeigte, während im Hintergrund eine völlig andere erstellt wurde.

So glaubte das Team, eine interne Überweisung zu genehmigen – tatsächlich unterschrieben sie jedoch eine Transaktion, die die Gelder unbemerkt an die Wallets der Angreifer leitete. Da die manipulierte Oberfläche die richtige Adresse und einen legitimen Zweck vorgaukelte, fiel der Betrug nicht auf.

2️⃣ Was bedeutet der Angriff für Bybit und seine Nutzer?

Die Kryptobörse zeigte eine unerwartete Resilienz: Trotz eines Milliardenverlusts und eines anschließenden Bankruns in Höhe von weiteren fünf Milliarden USD konnten alle Abhebungen problemlos abgewickelt werden. Möglich wurde das nicht zuletzt durch Liquiditätshilfen von Wettbewerbern und Kreditgebern, die mit Kreditlinien einsprangen.

Gestern Morgen bestätigte der Bybit-CEO, dass die entstandene Lücke bereits vollständig geschlossen wurde – die Kundenguthaben sind wieder 1:1 gedeckt.

3️⃣ Ist Nordkorea jetzt um 1,4 Milliarden USD reicher?

In Krypto-Werten ja – aber der Weg bis zur vollständigen Umwandlung in Fiat wird noch dauern.

Da große Börsen die gestohlenen Wallet-Adressen schneller identifizieren und einfrieren können, dürfte die Lazarus-Gruppe ihrem bewährten Schema folgen: Erst die Gelder auf Hunderte von Wallets verteilen, ETH in BTC über dezentrale Börsen tauschen, Mixing-Services nutzen und schließlich über kleinere Börsen schrittweise in Fiat abfließen lassen.

4️⃣ Und wenn Ethereum die Transaktionen einfach zurückrollt?

Tatsächlich wurde die Idee eines “Rollbacks” von einigen Kommentatoren ins Spiel gebracht.

Doch die Realität sieht anders aus: a) Operativ kaum machbar (siehe hier) und b) politisch ein Desaster, schließlich beruhte der Angriff nicht auf einem Protokollfehler, sondern auf menschlichem Versagen. Ein Eingriff dieser Art würde Ethereums Neutralität und Unveränderlichkeit untergraben – mit verheerenden langfristigen Konsequenzen für das gesamte Ökosystem.

5️⃣ Was ist das Top Takeaway des Hacks?

Der beunruhigendste Aspekt dieses Angriffs ist nicht die Summe, sondern das Ziel: Eine der drei größten Kryptobörsen fiel nicht durch fehlerhaften Code, sondern durch menschliches Versagen im Custody-Management. Er zeigt, dass selbst Multi-Sig-Systeme anfällig sind, wenn Angreifer die Signierumgebung manipulieren.

Aus Wettbewerbssicht dürften vor allem institutional-grade Custody-Anbieter wie Fireblocks, BitGo und Copper profitieren – auch weil Börsen kaum umhinkommen werden, Custody und Trading stärker zu trennen und auf Off-Exchange-Lösungen zu setzen.


DEALS TO WATCH

Ethena | 100 Millionen USD | Private Token Sale : Emittent des synthetischen US-Dollars USDe. Die Gelder sollen primär zur Entwicklung eines eigenen Netzwerks und iUSD, dem institutionellen Produkt des Protokolls genutzt werden. Mehr zu Ethenas Roadmap findet ihr hier.

WalletConnect | 10 Millionen USD | Runde : Anbieter von Entwickler-Tools, die eine einfachere Krypto-UX liefern.

WEITERE 3 DEALS MIT PLUS ANSEHEN


EIN WORT VON UNSEREM PARTNER

Die NEAR Layer-1-Blockchain steht im Zentrum zweier zentraler Trends in Krypto: a) Chain Abstraction und b) Krypto x KI. Das liegt vor allem an NEARs Chain Abstraction Framework, mit dem NEAR-Nutzer Transaktionen über beliebige Blockchains hinweg signieren und KI-Agenten auch komplexere Aufträge autonom ausführen können.

Neben großen Consumer-Apps wie KaiKai und neuen DeFi-Anwendungen wie Infinex setzen zunehmend auch institutionelle Akteure auf NEARs Technologie – darunter Libre, ein Tokenisierungsunternehmen, das alternative Anlageklassen für professionelle Investoren zugänglicher macht.

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