Bundesnetzagentur: "Stress im Stromnetz"
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Bonn (BoerseGo.de) - Dem deutschen Stromnetz drohte laut einem Pressebericht Ende März der Kollaps. Im Netz sei es mehrmals zu angespannten Situationen gekommen, die Sicherheit des Übertragungsnetzes sei nicht jederzeit gewährleistet gewesen, heißt es in dem jüngsten „Kurzbericht zur Systemsicherheit“ der Bundesnetzagentur, aus dem das „Handelsblatt“ am Dienstag zitiert. Demnach haben Netztbetreiber, um „eine Gefährdung der Systemsicherheit“ zu vermeiden, nicht weniger als 38-mal massiv in den Netzbetrieb eingreifen müssen.
Grund der Schwankungen ist die Energiewende: Das Geschäft mit dem Strom sei dadurch unsicher und unkalkulierbar geworden, schreibt das Blatt. Denn Wind und Sonne sorgen nicht für zu wenig, sondern für zu viel Strom. Die Folge sei: Stress im System.
Die Bonner Behörde führt auf, Ende März seien mehrmals hohe Anstiege der Gesamteinspeisung aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen zu verzeichnen gewesen. Am 24. März habe es sogar einen Rekord gegeben: An jenem Sonntag sei mehr Wind- und Sonnenstrom eingespeist worden als jemals zuvor. Die Netze können die riesigen Strommengen aber nicht mehr aufnehmen. Und so müssten kurzfristig Kraftwerke oder Windparks vom Netz genommen werden, was die Systemsicherheit aber gefährdet.
2012 hatten die erneuerbaren Energien bereits einen Anteil von 23 Prozent an der Stromerzeugung, 2005 waren es erst zehn Prozent. 2050 sollen mindestens 80 Prozent aus erneuerbaren Quellen kommen. Mit diesem Ausbau hält der Netzausbau nicht mit. Es müssten zusätzliche Leitungen gebaut werden sowie große Speicherkapazitäten. Überschüssiger Windstrom müsse geparkt und bei Wind- oder Sonnenflaute ins Netz eingespeist werden, heißt es in dem Bericht.
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